Gestern erhielt die Internationale Raumstation ISS ihr neues Tor zum
All: Die Astronauten Mike Gernhardt und Jim Reilly montierten während
eines rund sechsstündigen Weltraumaufenthalts die Luftschleuse Quest
an die ISS. Unterstützung erhielten sie vom Roboterarm der Raumstation.
Zwei Astronauten bei der Montage der Luftschleuse.
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NASA |
Der neue Roboterarm der Raumstation namens Canadarm2 spielte bei
dem Manöver hoch über der Erde eine entscheidende Rolle. Wegen Problemen
mit dem Greifarm war die Mission der Atlantis auch um fast einen
Monat verschoben worden. Gestern nun bugsierte die ISS-Astronautin Susan
Helms die neue Luftschleuse aus der Ladebucht des Shuttles zur
entsprechenden Öffnung am Unity-Modul der ISS. Die Prozedur wurde
von den beiden Weltraumspaziergängern Mike Gernhardt und Jim Reilly
überwacht, die anschließend die nötigen Kabelverbindungen herstellten.
Außerdem bereiteten sie schon einige Fußhalterungen vor, die für den
zweiten - am Dienstag geplanten - Weltraumspaziergang benötigt werden.
Noch ist die neue Luftschleuse allerdings noch nicht einsatzbereit:
Sauerstoff- und Stickstoff-Tanks müssen noch während des nächsten
Weltraumaufenthalts installiert werden. Der dritte für die Mission
geplante Arbeitseinsatz im All soll dann schon vom neuen Tor ins All aus
starten. Heute wird sich die Crew hauptsächlich mit gemeinsamen Arbeiten
an Bord der ISS beschäftigen und dabei die Inbetriebnahme der Luftschleuse
vorbereiten. Außerdem wird der Orbit der ISS durch Zünden der Triebwerke
der Atlantis um insgesamt 3,7 Kilometer angehoben werden. Zwei
weitere Manöver dieser Art sind noch im weiteren Verlauf der Mission
geplant.