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CHANDRA
Untendrunter sind alle Quasare gleich
von Stefan Deiters
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30. Mai 2001

Das US-Röntgenteleskop Chandra lieferte neue Beweise für die These, dass im Grunde genommen alle Quasare gleich aussehen, man sie aber aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Die Ergebnisse erhielten die Astronomen aus Beobachtungen von Quasaren, die hinter dichten Staub- und Gaswolken verborgen waren. 

Quasar
Wolken aus Gas und Staub könnte es um alle Quasare geben, sie wären allerdings nur aus bestimmten Richtungen zu sehen. Darstellung: NASA/MSFC/CXC/M. Weiss
Quasare gehören von ihrer Leuchtkraft her zu den energiereichsten Objekten im Universum. Die meisten von ihnen erscheinen im sichtbaren Bereich des Lichtes sehr hell, doch etwa zehn Prozent der Quasare sind von Wolken aus Gas und Staub verborgen. Zusätzlich beobachtete man bei dieser Minderheit noch sehr energiereiche Winde, die vom Zentrum des Quasars in die äußeren Regionen blasen. Dabei können sie Geschwindigkeiten von mehreren Millionen Kilometern pro Stunde erreichen. Bei Quasaren handelt es sich nach der gängigen Theorie um das helle Zentrum einer entfernten Galaxie, in der ein Schwarzes Loch ungeheure Mengen an Materie verschlingt, die dabei die enorme Strahlung aussendet.

Lange Zeit rätselten die Forscher, ob die verdeckten Quasare eine frühe Entwicklungsphase der "normalen" Quasare darstellen, während der beispielsweise das Schwarze Loch Materie in viel größeren Mengen verschlingt als später. Oder aber weisen alle Quasare diese energiereichen Winde auf und sind diese einfach nicht immer sichtbar? "Da hochenergetische Röntgenstrahlung durch diese Wolken hindurchspähen kann, können wir mit Chandras Hilfe die Region um das Schwarze Loch beobachten", erläutert Paul Green vom Harvard-Smithsonian Center für Astrophysik. "Und als wir durch diesen Schleier sahen, war erkennbar, dass das extrem heiße Gas um das supermassereiche Schwarze Loch genauso hell scheint, wie bei anderen, nicht verdeckten Quasaren."

Green und seine Kollegen untersuchten mit dem US-Röntgenteleskop die Spektren von zehn dieser verdeckten Quasare und erhielten so eine Art Fingerabdruck dieser Objekte in weiter Entfernung. "Chandra fängt an uns deutlich zu machen, dass diese Quasare untendrunter alle gleich aussehen, egal was für Kleidung sie tragen", erläutert Gruppenmitglied Tom Aldcroft. Damit erhält die These, dass alle Quasare einen dicken Ring aus Staub um sich haben, neue Nahrung. Was man sieht, hängt nur vom Blickwinkel ab: Die normalen Quasare sieht man durch das Loch des Rings, bei den verborgenen schaut man durch den Ring (siehe Abbildung).

Die Ergebnisse fügen sich nahtlose an eine ganze Reihe von Resultaten aus den letzten Jahren und Monaten ein. So hatte erst letzte Woche ein deutsches Forscherteam mit Hilfe des Infrarot-Teleskops ISO Übereinstimmungen bei Quasaren und Radiogalaxien gefunden (astronews.com berichtete). 

Links im WWW
Chandra X-ray Observatory
siehe auch
Quasare: Ein Objekt, zwei Blickwinkel - 22. Mai 2001
Hubble: Eine außergewöhnliche aktive Galaxie - 30. November 2000
Seyfert-Galaxien: Sternentstehung durch Schwarzes Loch? - 9. November 2000
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