Während ihrer erweiterten Mission soll die Marssonde Mars Global Surveyor
unter anderem Geländeformationen fotografieren, für die man sich auf
der Erde besonders interessiert: Jetzt schickte das Raumschiff ein
detailliertes Bild des sogenannten Marsgesichts zur Erde. Es macht erneut
deutlich, dass hier wohl keine Außerirdischen ihre Hände im Spiel
hatten.
Das
Marsgesicht Anfang April 2001. Foto: JPL/NASA, Malin Space Science Systems |
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Seit dem 1.
Februar 2001 hat die Sonde Mars Global Surveyor ihre Hauptaufgabe
im Orbit um den roten Planeten erfüllt und soll nun während einer
verlängerten Mission zusätzliche Daten sammeln. Das besondere Augenmerk der
Kamera an Bord des kleinen Raumschiffs gilt dabei vier verschiedenen
Schwerpunkten: Der täglichen Beobachtung von Wetterphänomenen, Stürmen und
der Veränderung der Polkappen, Veränderungen der Landschaftsstruktur durch
Frost, Wind oder Erosion, der erneuten Untersuchung von besonderen
Geländeformationen um 3D-Bilder zu erhalten und schließlich die Sammlung von
Aufnahmen von geologisch interessanten Regionen inklusive der für die Landung
der Mars-Rover im Jahr 2003 vorgesehenen Gebiete.
In diesem Kontext
steht auch die neuste Bilderveröffentlichung vom Jet Propulsion Laboratory der
NASA und von Malin Space Science Systems. Die Ende der letzten Woche
veröffentlichten Aufnahmen zeigen Sandstürme, Sanddünen in 3D, besondere
Geländestrukturen, die durch Staublawinen entstanden sein könnten sowie eine
neue Ansicht des berühmten Marsgesichts. Bilder des Viking-Orbiters
hatten 1976 unter Tausenden von kleinen Erhebungen und Hügeln in einer
Übergangsregion zwischen dem kraterübersäten Hochland und den nördlichen
Ebenen des Mars einen Hügel ausgemacht, der wie ein menschliches Gesicht
aussah.
Dieses Marsgesicht
gelangte bald zu einiger Berühmtheit, wurde es doch von manchen
"Experten" für ein Bauwerk von Außerirdischen gehalten. Am 8. April
2001 nahm der Mars Global Surveyor diesen Hügel erneut unter die
Lupe - mit einer bislang unerreichten Auflösung von zwei Metern: Ein normales
Passagierflugzeug wäre hier zu erkennen. Das Bild entstand aus einer Entfernung
von 450 Kilometern. Die detaillierte Ansicht dürfte für die Fans der
Marsmenschen enttäuschend sein. Je genauer man hinsieht, desto deutlicher wird,
dass sämtliche Geländestrukturen absolut natürlichen Ursprungs sind und sich
auch das Gesicht kaum noch ausmachen lässt.