Der zweite Weltraumspaziergang der Mission dauerte insgesamt sieben
Stunden und 40 Minuten. Die beiden Astronauten waren während dieser Zeit
hauptsächlich damit beschäftigt, Kabelverbindungen herzustellen, eine
Antenne abzumontieren und Ersatzteile anzubringen. Die
Weltraumspaziergänger konnten die meisten Aufgaben zur Zufriedenheit des
Bodenpersonals erfüllen, so dass ein weiterer Aufenthalt im All während
dieser Mission nicht nötig sein wird.
Nach der Rückkehr in die Endeavour wurden die Luftschleusen
zwischen der Raumfähre und der ISS wieder geöffnet und man traf
Vorbereitungen für die heutige Hauptaufgabe: das Entladen des
Weltraumcontainers Raffaello.
Während Shuttle und Raumstation alle 92 Minuten einmal um die
Erde kreisten, erhielt der erste Weltraumtourist, der Millionär Dennis
Tito, auch das "ok" der NASA für seinen für Ende April
geplanten Flug zur ISS. Ursprünglich hatte Tito einen Aufenthalt auf der Mir
gebucht. Als deren Schicksal sich aber abzeichnete, hatten die Russen ihm
stattdessen eine Reise zur ISS angeboten. Er soll an Bord eines
Soyuz-Raumschiffs Ende April zur ISS fliegen. Die NASA hatte lange Zeit
erhebliche Bedenken gegen den Besuch eines Touristen an Bord der ISS, da
sich die Raumstation derzeit noch in Bau befindet. Sie hatten Tito sogar
den Zugang zum Astronautentraining in Texas verweigert.
Jetzt einigten sich alle ISS-Staaten auf eine Regelung, die Titos Flug
zur ISS ermöglicht. Allerdings wird er sich an Bord der Raumstation nicht
frei bewegen können: Zu den nicht-russischen Elementen wird er nur
begrenzten Zugang erhalten, da er - so die NASA - nicht über ausreichend
Training in diesen Modulen verfügt. Tito hatte ein Astronautentraining im
russischen Sternenstädtchen bei Moskau absolviert. Für zukünftige
Weltraumtouristen sollen zudem einheitliche Richtlinien erarbeitet werden,
an die sich alle Partner der ISS zu halten haben.