Alle vier CLUSTER-Satelliten, die Mitte des Jahres in einen Erdorbit
geschossen wurden, haben - nach einem letzten Manöver am 21. Dezember -
ihre optimale Position im All erreicht, um in einem Abstand von jeweils
600 Kilometern das Magnetfeld der Erde detailliert untersuchen zu können.
Auch die Instrumententests wurden inzwischen erfolgreich abgeschlossen.

Die
Cluster-Satelliten Quartett. Darstellung: ESA |
In den letzten zwei
Wochen vor Weihnachten war die wissenschaftlichen Teams und die Kontrollteams
des Satelliten-Quartetts damit beschäftigt zu testen, ob sich die jeweils elf
Instrumente an Bord der Sonden bei den Messungen behindern. "Bisher wurde
das unseres Wissens nach noch bei keiner früheren Mission gemacht", sagte
Projektwissenschaftler Philippe Escoubet, "aber wir hatten das Gefühl,
dass wir das tun mussten, um erstklassige wissenschaftliche Resultate zu
gewährleisten."
Und tatsächlich
fanden die Teams während ihrer Test einige Instrumente, die im schlimmsten Fall
andere Messgeräte an Bord der Sonden beeinflussen können. "Wir sind aber
sicher, dass wir die Probleme umgehen können und dass sie den Beginn des
Wissenschaftsprogramms zu Beginn des nächsten Jahres nicht stören
werden," so Escoubet. Die entdeckten potentiellen Probleme haben ihre
Ursache in der Fülle von elf teilweise recht komplexen Messinstrumenten, die
jede der vier Sonden an Bord hat: Einige der Detektoren arbeiten nicht passiv,
sondern senden etwa einen Elektronenstrahl aus, um das elektrische Feld zu
messen oder sollen durch Abstrahlen einer elektromagnetischen Welle
Informationen über die Dichte des Plasmas in der Umgebung der Sonde sammeln.
Durch dieses Verhalten hätten die Geräte im schlimmsten Fall andere Messungen
behindern können, wenn nicht vorher entsprechende Testreihen gemacht worden
wären.
Nach einem Manöver
am 21. Dezember befinden sich die Sonden nun in einem Abstand von jeweils 600
Kilometern voneinander und haben so die ideale Konfiguration erreicht, um die
Vorgänge im Erdmagnetfeld gleichzeitig von unterschiedlichen Positionen aus
studieren zu können. Schon im Februar soll das CLUSTER-Quartett die Region
über dem magnetischen Nordpol der Erde detailliert untersuchen.