Traditionell sind die Briten europäischen Organisationen
gegenüber eher skeptisch eingestellt, doch im Falle der europäischen
Südsternwarte (ESO) überwiegen offenbar die Vorteile: So hat ein Beitritt zur
ESO für die britischen Astronomen höchste Priorität. Nun steht auch
das Geld dafür bereit.
Das
Atacama Large Millimeter Array (ALMA) ist eines der
Zukunftsprojekte der ESO. Darstellung: ESO |
"Als die ESO 1963
gegründet wurde, hat sich das Vereinigte Königreich gegen einen Beitritt
entschieden, da es über ausreichend Zugang zu Beobachtungsmöglichkeiten auf
der Südhalbkugel verfügte", kommentierte ESO-Generaldirektorin Catherine
Cesarsky. "Inzwischen ist aus der ESO eine der führenden astronomischen
Organisationen geworden, die mit dem Very Large Telescope über die
größte und effizienteste Teleskopeinrichtung der Welt im Optischen und
Infraroten verfügt. Wir freuen uns auf unsere britischen Kollegen, um gemeinsam
neue, bahnbrechende Projekte realisieren zu können."
Zu den
Zukunftsprojekten der ESO zählt neben dem Bau des Atacama
Large Millimeter Arrays (ALMA) in Chile (astronews.com berichtete)
auch die Beteiligung an der Entwicklung der nächsten Generation von Großteleskopen, für
die derzeit die Konzeptstudien laufen. Die britischen Astronomen freut
besonders, dass das britische Particle Physics and Astronomy Research Council
(PPARC) relativ schnell die Mittel bereitgestellt hat, die einen ESO-Beitritt
ermöglichen: "Das ist eine sehr gute Nachricht für die britischen
Astronomen. Uns freut vor allem die schnelle und positive Antwort der
Regierung", sagte Professor Mike Edmunds von der Universität in
Cardiff.
Die Europäische
Südsternwarte hat derzeit mit Belgien, Dänemark, Frankreich, Italien, den
Niederlanden, Schweden, der Schweiz und Deutschland acht Mitgliedsländer.
Portugal wird in Kürze als neuntes Mitgliedsland in den Kreis der ESO-Staaten
aufgenommen.
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ESO,
Europäische Südsternwarte
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