Die europäische Südsternwarte ESO veröffentlichte am Freitag
einen der tiefsten und spektakulärsten Einblicke in eine stellare
Kinderstube unserer Milchstraße. Das Bild wurde aus insgesamt 600
Aufnahmen zusammengesetzt, die am New Technology Telescope (NTT) in
La Silla entstanden.
Der
Nebel IRAS 16362-4845 inmitten der Dunkelwolke im RCW 108
Komplex. Foto:
ESO |
Der als RCW
108-Komplex bekannte Bereich der südlichen Milchstraße ist etwa 4.000
Lichtjahre von der Erde entfernt und enthält viele Sterne und Nebel. Die
Aufnahme im infraroten Bereich des Spektrums erlaubt einen tiefen Blick in
das Sternentstehungsgebiet, in dem gerade neue Sterne geboren werden. Die
Konturen der großen Dunkelwolke ist gut gegen den Sternenhintergrund
auszumachen. Dort erkennt man auch einen weiteren Effekt: Die Wolke
scheint das Licht der Sterne röter zu machen, da die kürzeren
Wellenlängen (zum Beispiel blau) des Lichtes durch den Staub besser
gestreut werden als die längeren Wellenlängen (beispielsweise rot).
Es gibt allerdings
auch Ausnahmen: Einige Sterne die im Bereich der Dunkelwolke liegen, erscheinen
blau. Diese dürften vor der Wolke liegen oder nur in ihrem Randbereich. In der
Infrarot-Aufnahme ist die Farbe der Sterne daher ein gutes Maß dafür, wie tief
der Stern in der Wolke liegt. Interessant ist auch der Vergleich mit früheren
Aufnahmen, die im sichtbaren Bereich des Lichtes gemacht wurden. Die ESO stellt
diese Bilder aus dem letzten Jahr auf ihrer Webseite zur Verfügung.