Nach einer Woche Arbeit hat das Team von Klempnern, Umzugshelfern,
Elektrikern und Putzkräften - oder kurz die Besatzung der US-Raumfähre Atlantis
- die Internationale Raumstation ISS wieder verlassen. Gestern wurden die
Schotten zur Station geschlossen. Am frühen Morgen verließ die Atlantis
den neuen Außenposten der Erde im All.
Geweckt wurden die siebenköpfige Crew am frühen Morgen mit dem Lieg
"YMCA", das sich die Ehefrau des Shuttle-Piloten Scott Altman
als Wecklied für die Besatzung gewünscht hatte. Während sich die Atlantis
und die Internationale Raumstation über dem nordöstlichen Teil der
Ukraine befanden, löste sich die Raumfähre langsam von der ISS, die die
Astronauten und Kosmonauten innerhalb einer Woche auf die Ankunft der
ersten permanenten Crew vorbereitet hatten. "Wir haben nun einen
roten Teppich für die erste Besatzung der ISS ausgelegt", sagte
ISS-Manager Bob Cabana.
Als die Atlantis einen sicheren Abstand von der Raumstation
erreicht hatte, flog der Pilot Scott Altman die Raumfähre noch einmal um
die Station herum, um den neuen Außenposten der Erde noch einmal von
außen zu inspizieren. Mit einem letzten Zünden der Triebwerke der Atlantis
verließ das Shuttle dann endgültig die ISS. "Das glitzerte
ganz schön, als die Sonne das Servicemodul der ISS zum Funkeln brachte
wie ein Juwel", schilderte Altman seine Eindrücke von der Umrundung
der ISS.
Nach einem Ratschlag für die erste Besatzung befragt, meinte
Kommandant Wilcutt, dass er keinen anderen Tipp hätte, als sich in dem
neuen Zuhause wohl zu fühlen. Und nach dem oft beanstandeten
Geräuschpegel im Inneren befragt, meinte er: "Wir glauben es ist
gerade richtig. Nicht lauter als im Shuttle. Ist ist gut so wie es
ist."
Die ISS wird nicht lange alleine bleiben: Schon Anfang Oktober soll die
Discovery starten und den Bau der Raumstation fortsetzen. Unter
anderem sollen Bauteile für das interne Navigationssystem der Station,
Kommunikationseinrichtungen und eine Andockeinrichtung an der ISS
angebracht werden. Am 30. Oktober wird dann die erste Besatzung an Bord
einer russischen Soyus-Rakete zur ISS starten und einige Tage später die
Raumstation beziehen.