Trotz der zahlreichen Pannen im letzten Jahr plant die NASA
ihre Rückkehr zum roten Planeten: Für das Jahr 2003 hat die
amerikanische Weltraumbehörde zwei Optionen ins Auge gefasst: Entweder
könnte man einen weiteren Satelliten in eine Marsumlaufbahn schicken oder
wieder einen kleinen Rover auf dem Mars umherfahren lassen. Eine
Entscheidung soll im Juli fallen.
Zwei
Monate lang wollen nun zwei Teams unabhängig voneinander intensiv die
Machbarkeit der Projekte durchleuchten sowie Risiken und Kosten
abschätzen. Außerdem soll geklärt werden, ob eine komplette Entwicklung
der Projekte überhaupt bis zum vorgesehenen Starttermin im Mai 2003
möglich ist. Im NASA-Hauptquartier wird dann im Juli die Entscheidung
fallen, ob überhaupt und welche Mission in zwei Jahren auf den Weg zum
roten Planeten geschickt werden soll.
Die Kosten für die Mission dürften in etwa vergleichbar mit der
erfolgreichen Mars Pathfinder Mission sein. "Unsere Finanzen
erlauben uns nur eine dieser zwei faszinierenden Missionen für den
2003-Starttermin zu finanzieren", erläutert Dr. Ed Weiler vom
NASA-Hauptquartier. "Das wird eine harte Entscheidung." Und
trotz der Rückschläge der letzten Monate übt sich Weiler in Optimismus:
"Im Laufe des Jahres können wir dann der amerikanischen
Öffentlichkeit ein komplettes Programm zur Erkundung des Mars
präsentieren. Und dieses Programm wird unser faszinierendstes und
wissenschaftlich wertvollstes Erkundungsprogramm des roten Planeten
sein."
Die beiden zunächst zur Auswahl stehenden Programme schließen in
gewisser Weise an die erfolgreichen Marsmissionen der vergangenen Jahre
an: Der Mars Surveyor Orbiter könnte- mit verschiedenen
wissenschaftlichen Instrumenten bestückt - ähnlich wie der Mars
Global Surveyors, der derzeit den Mars umkreist - die Suche nach
Wasser auf dem roten Planeten weiterführen und auch Daten liefern, die
man sich eigentlich von dem verlorengegangenen Mars Climate Orbiter
erhofft hatte. Außerdem könnte die vorgeschlagene Sonde für die
nächsten zehn Jahre als Kommunikationsstation für künftige
Mars-Missionen dienen.
Bei der Mars Mobile Lander-Mission käme ein kleiner Rover zum
Einsatz, dessen Design eigentlich für die gestrichene 2001 Lander-Mission
entwickelt wurde. Doch statt einem Landeversuch, der im Dezember so
peinlich scheiterte, setzt die NASA auf bewährte Technologie: So soll der
kleine Rover in Airbags eingepackt auf der Marsoberfläche aufsetzen und
dann seine Erkundungsfahrten durchführen. Im Gegensatz zur Pathfinder-Mission
soll es hier allerdings keine Basisstation geben. Der Rover, der eine
Strecke von 100 Meter pro Tag zurücklegen kann, soll direkt mit der Erde
oder einer Sonde im Orbit kommunizieren. Mindestens 30 Tage lang, so die
Planungen, wird der kleine Wagen mit neuen Instrumenten das Marsgestein
untersuchen und nach Spuren von Wasser fahnden.
"Mit den Missionen betreten wir Neuland auf dem roten
Planeten", so Weiler. Und er ergänzt: "Wir müssen
sicherstellen, dass die Planung gründlich verläuft und unsere
Mitarbeiter alle nötigen Mittel zur Verfügung haben. Wir müssen alles
tun, damit die Mission erfolgreich ist."