Im Rahmen des Hubble-Heritage-Programms veröffentlichte
das Space Telescope Science Institute
(STScI) unlängst die Aufnahme eines außergewöhnlichen planetarischen
Nebels. Von dem Fachbegriff sollte man sich allerdings nicht täuschen
lassen: Mit Planeten haben diese Nebel rein gar nichts zu tun.
Der planetarische Nebel NGC 6751 im Sternbild Adler. Foto:
NASA und das Hubble Heritage Team (STScI) |
NGC 6751 ist ein recht ungewöhnlicher Vertreter seiner Art. Ihren Namen
haben diese planetarischen Nebel einzig und allein ihrer runden Form zu
verdanken. Sie stellen den farbenprächtigen Tod eines Sterns dar, der
gerade seine äußeren Gasschichten abstößt und den heißen Kern der
sterbenden Sonne freigibt. Die extreme ultraviolette Strahlung regt das
abgestoßene Gas zum Strahlen an. Diese Ende ist typisch für Sterne, die
etwa die Größe unserer Sonne haben. So ist zu erwarten, dass auch unser
eigenes Zentralgestirn in vielleicht sechs Milliarden Jahren einmal als
planetarischer Nebel enden wird.
Die Beobachtungen von NGC 6751 wurden 1998 mit der Wide Field
Planetary Camera 2 (WFPC2) gemacht. Das Hubble Heritage Team
hat Aufnahmen, die mit drei unterschiedlichen Filtern aufgenommen wurden
zur nun veröffentlichten Aufnahme zusammengestellt. Durch die Verwendung
der Filter erhalten die Astronomen genauere Informationen über die
Temperaturen in den Gasen des Nebels.
NGC 6751 hat der Wissenschaft einiges zu bieten, da er verschiedene
Merkmale aufweist, die man bis heute recht schlecht versteht. In der
Aufnahme stehen blaue Regionen für heißes Gas, das einen etwa
kreisförmigen Ring um den Zentralstern bildet. Das kühlere Gas, im Bild
rot und orange, erscheint wie die Speichen eines Wagenrades sowie in den
äußeren Bereichen des Nebels. Woher diese kühleren Gaswolken kommen,
ist noch nicht geklärt, doch halten die Wissenschaftler die
"Speichen" für einen klaren Hinweis darauf, dass sie von
Strahlung und stellaren Winden des heißen Sterns im Zentrum beeinflusst
werden. Für diesen heißen Stern nehmen die Astronomen eine Temperatur
von rund 140.000 Grad Celsius an.
Im nächsten Jahr soll NGC 6751 ein weiteres Mal beobachtet werden. Da
sich der Nebel mit einer Geschwindigkeit von rund 40 Kilometern pro
Sekunde ausdehnt, dürfte er auf den dann entstehenden Bildern schon etwas
größer erscheinen. Daraus ließe sich dann eine genaue Entfernung zu NGC
6751 ermitteln. Nach aktuellen Messungen ist dieser planetarische Nebel
etwa 6.500 Lichtjahre von der Erde entfernt und hat einen Durchmesser von
etwa 0,8 Lichtjahren.