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HUBBLE HERITAGE PROJEKT
Der schöne Tod eines Sterns
von Stefan Deiters
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10. April 2000

Im Rahmen des Hubble-Heritage-Programms veröffentlichte das Space Telescope Science Institute (STScI) unlängst die Aufnahme eines außergewöhnlichen planetarischen Nebels. Von dem Fachbegriff sollte man sich allerdings nicht täuschen lassen: Mit Planeten haben diese Nebel rein gar nichts zu tun. 

NGC 6751
Der planetarische Nebel NGC 6751 im Sternbild Adler. Foto: NASA und das Hubble Heritage Team (STScI)
NGC 6751 ist ein recht ungewöhnlicher Vertreter seiner Art. Ihren Namen haben diese planetarischen Nebel einzig und allein ihrer runden Form zu verdanken. Sie stellen den farbenprächtigen Tod eines Sterns dar, der gerade seine äußeren Gasschichten abstößt und den heißen Kern der sterbenden Sonne freigibt. Die extreme ultraviolette Strahlung regt das abgestoßene Gas zum Strahlen an. Diese Ende ist typisch für Sterne, die etwa die Größe unserer Sonne haben. So ist zu erwarten, dass auch unser eigenes Zentralgestirn in vielleicht sechs Milliarden Jahren einmal als planetarischer Nebel enden wird.

Die Beobachtungen von NGC 6751 wurden 1998 mit der Wide Field Planetary Camera 2 (WFPC2) gemacht. Das Hubble Heritage Team hat Aufnahmen, die mit drei unterschiedlichen Filtern aufgenommen wurden zur nun veröffentlichten Aufnahme zusammengestellt. Durch die Verwendung der Filter erhalten die Astronomen genauere Informationen über die Temperaturen in den Gasen des Nebels.

NGC 6751 hat der Wissenschaft einiges zu bieten, da er verschiedene Merkmale aufweist, die man bis heute recht schlecht versteht. In der Aufnahme stehen blaue Regionen für heißes Gas, das einen etwa kreisförmigen Ring um den Zentralstern bildet. Das kühlere Gas, im Bild rot und orange, erscheint wie die Speichen eines Wagenrades sowie in den äußeren Bereichen des Nebels. Woher diese kühleren Gaswolken kommen, ist noch nicht geklärt, doch halten die Wissenschaftler die "Speichen" für einen klaren Hinweis darauf, dass sie von Strahlung und stellaren Winden des heißen Sterns im Zentrum beeinflusst werden. Für diesen heißen Stern nehmen die Astronomen eine Temperatur von rund 140.000 Grad Celsius an.

Im nächsten Jahr soll NGC 6751 ein weiteres Mal beobachtet werden. Da sich der Nebel mit einer Geschwindigkeit von rund 40 Kilometern pro Sekunde ausdehnt, dürfte er auf den dann entstehenden Bildern schon etwas größer erscheinen. Daraus ließe sich dann eine genaue Entfernung zu NGC 6751 ermitteln. Nach aktuellen Messungen ist dieser planetarische Nebel etwa 6.500 Lichtjahre von der Erde entfernt und hat einen Durchmesser von etwa 0,8 Lichtjahren.

Links im WWW
Original Fotos und Pressemitteilung des STScI
die aktuellsten HST Bilder, Übersicht des Space Telescope Science Instituts
Hubble Heritage Projekt
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