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EXTRASOLARE PLANETEN
Nur ein Stern im Hintergrund?

von Stefan Deiters
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7. April 2000

Es war einer der spektakulären Funde des Hubble Weltraumteleskops aus dem Jahr 1997: die direkte Beobachtung eines Planeten, der gerade aus einem Doppelsternsystem hinausgeschleudert wurde. Nach weiteren gründlichen Beobachtungen ist sich die damalige Entdeckerin allerdings nicht mehr so sicher. 

Protoplanet oder ein Hintergrundstern?
Das fragliche Hubble-Foto, veröffentlicht 1998. Foto: S. Tereby (Extrasolar Research Corp.) and NASA
Das mysteriöse Objekt, so wurde bisher vermutet,  liegt 450 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Stier und befindet sich am Ende eines 225 Milliarden Kilometer langen Staubstroms, der von dem Doppelsternsystem in der Bildmitte ausgeht. Beim Anblick des Bildes ist klar, warum die Astronomen zunächst versuchten, das Objekt mit dem Doppelsternsystem in Verbindung zu bringen: Es sei, so die Vermutung damals, ein Protoplanet, der deutlich größer als unser Jupiter ist. Susan Tereby, von der Extrasolar Research Corp. in kalifornischen Pasadena, hatte auch eine Erklärung für die Entstehung des Objektes: Es könnte, so ihre These, durch Wechselwirkungen mit dem Doppelsternsystem aus diesem hinausgeschleudert worden sein.

Damit wäre diese Hubble-Aufnahme die erste direkte Fotografie eines extrasolaren Planeten gewesen. Doch Tereby blieb vorsichtig: Zwar veröffentlichte die NASA das Bild samt ihrer Vermutung und erntete damit auch das erwartete Medienecho, doch hörte die Astronomin mit ihren Untersuchungen nicht auf. Sie beobachtete das TMR-1C genannte Objekt mit Hilfe des 10-Meter-Keck-Teleskops auf Hawaii weiter um ihre Hypothese zu verifizieren.

Nun liegen erste Ergebnisse vor: "Die neuen Beobachtungen liefern keine weiteren Beweise für die Erklärung mit dem Protoplaneten", so Tereby. "Und sie stimmen exakt überein mit einer weiteren möglichen Erklärung, nämlich, dass TMR-1C ein Hintergrundstern ist, der gar nichts mit dem Doppelsternsystem zu tun hat." 

Tereby hat auch versucht aus dem Spektrum des Objektes seine Temperatur zu bestimmen: Diese liegt mit rund 2700 Grad deutlich über der Temperatur, die man für einen Protoplaneten erwarten würde. "Allerdings sind die Modelle nicht so gut für junge Sterne und daher besteht weiterhin die Möglichkeit, dass es sich doch um einen hinausgeschleuderten Planeten handelt", so Tereby. "Allerdings gibt es dafür zur Zeit keine eindeutigen Beweise."

Links im WWW
Original Fotos und Pressemitteilung des STScI über die Entdeckung von TMR-1C
die aktuellsten HST Bilder, Übersicht des Space Telescope Science Instituts
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