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URANUS
Cordelia und Ophelia wiederentdeckt
von Stefan Deiters
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7. März 2000

14 Jahre nach ihrer Entdeckung gelang amerikanischen Astronomen die Wiederentdeckung zweier Uranusmonde: Cordelia und Ophelia waren 1986 auf Bilder aufgespürt worden, die die Voyager-Sonde zur Erde gesandt hatte, aber danach nicht wieder gefunden worden. Bis Mitte letzter Woche ...

Die Entdeckung von Cordelia und Ophelia - damals noch 1986 U7 und 1986 U8 genannt - wurde am 27. Januar 1986 bekannt gegeben. Wissenschaftler hatten Bilder der Sonde Voyager 2 ausgewertet und so die beiden kleinen Monde mit einem Durchmesser von vermutlich nur etwa 50 Kilometern aufgespürt. Da sich Voyager 2 aber weniger als zwei Wochen im Uranus-System aufhielt, war es für die Astronomen extrem schwierig exakte Bahnen der Uranustrabanten zu berechnen.

Das führte dazu, dass die beiden Monde für 14 Jahre verschollen blieben. Vor wenigen Wochen allerdings machte sich Erich Karkoschka vom Lunar and Planetary Laboratory der Universität in Arizona an die Arbeit und sah sich erneut Bilder an, die das Hubble-Weltraumteleskop vor drei Jahren vom Uranus-System gemacht hatte. Elektronisch legte er ein Bild über das andere und verglich Pixel für Pixel um so die Bahnen der Uranusmonde zu erkennen. Auf diese Weise war plötzlich Ophelia klar zu erkennen. Nur Cordelia fehlte noch.

Nun kam die Theorie zum Zug: Richard French vom Wellesley College und Philip Nicholson von der Cornell Universität hatten den Epsilon-Ring des fernen Gasplaneten recht genau untersucht. Von besonderem Interesse waren für die beiden Wissenschaftler kleine wellenartige Verbiegungen im Ring, die auf einen nahen Mond zurückzuführen wären. Der Theorie nach sorgten nämlich Ophelia und Cordelia dafür, dass dieser dünne Uranus-Ring überhaupt existieren kann und nicht im Laufe der Zeit im breiter wird und schließlich verschwindet. Ophelia und Cordelia wären damit sogenannte Hirtenmonde dieses Ringes. 

Mit den von ihnen gefundenen kleinen Störungen im Epsilon-Ring und der Hirtenmond-Theorie konnten French und Nicholson nun die Umlaufbahnen von Orphelia und Cordelia bestimmen. Es stellte sich heraus, dass die von Karkoschka gefundene Position von Ophelia sich relativ exakt durch die Bahnberechnungen von French und Nicholson vorhersagen lässt.

Dadurch angespornt, versuchte das Wissenschaftlerteam den umgekehrten Weg: Mit den Informationen seiner beiden Kollegen nahm sich Karkoschka die Hubble-Bilder erneut vor und fand durch diese Hilfe von Seiten der Theorie tatsächlich Cordelia exakt an der vorhergesagten Stelle. "Diese Entdeckung zeigt, wie Wissenschaft funktioniert", meinte Karkoschka zu dieser Zusammenarbeit. "Zunächst zeigen Beobachtungen ein unerwartetes Phänomen. Mit Hilfe einer oder mehrerer Theorien werden dann Vorhersagen gemacht, die mit Hilfe weiterer Beobachtungen bestätigt oder eben verworfen werden. Und dadurch erhalten wir ein klareres Verständnis von einem Bereich des Universums in dem wir leben."

siehe auch
Uranus: Zwei neue Monde - 3. August 1999
Uranus: 18. Mond entdeckt
- 26. Mai 1999
Frühling auf Uranus - 30. März 1999
AstroLinks: Uranus
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