Die Mission der amerikanischen Raumfähre Endeavour, die am
Freitag um 18.43 Uhr
vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral ins All gestartet ist, verläuft bisher
ohne größere Schwierigkeiten. In zwei Schichten ist die Crew dabei, eine
detaillierte dreidimensionale Karte der Erde zu erstellen. Und noch bis
übermorgen ist die Endeavour von Deutschland aus für kurze
Zeit zu sehen - gutes Wetter vorausgesetzt.
Nach erfolgreichem Start der Endeavour am Freitagabend
und dem problemlosen Ausfahren des 60 Meter langen Mastes mit
den Radarsensoren hat am Wochenende die Kartierung der Erde begonnen. Im Deutschen
Fernerkundungsdatenzentrum (DFD) des Deutschen Zentrums für Luft- und
Raumfahrt (DLR) konnte bereits am Samstag ein erstes
dreidimensionales Bild erzeugt werden, das auch im Internet abgerufen werden kann.
Alle für derartige digitale Geländemodelle notwendigen Daten
werden an Bord des Shuttles aufgezeichnet. Einige ausgewählte Daten
werden aber schon jetzt in Echtzeit über Telekommunikationssatelliten zum
NASA-Kontrollzentrum gesendet. Von dort aus werden die Daten wiederum über
geostationäre Satelliten direkt in das DFD des DLR in Oberpfaffenhofen
übermittelt, wo sie zu einem digitalen Geländemodell verarbeitet
werden. Mit der Qualität der Daten sind die Wissenschaftler und
Ingenieuren des DLR sehr zufrieden.
Wer selbst einmal ein Blick zum Shuttle riskieren will, muss dies in den nächsten Tagen tun:
Nur noch bis Mittwoch ist die Endeavour in den Abendstunden über Deutschland
als heller Punkt zu sehen - vorausgesetzt der Himmel ist wolkenfrei.
Nach Angaben des DLR hat das Shuttle
dabei die Leuchtkraft eines hellen
Sterns, der sich innerhalb von vier Minuten von Horizont zu Horizont
bewegt. Die kurze Beobachtungszeit ergibt sich aus der hohen
Geschwindigkeit der Raumfähre von etwa 28.000 Kilometern pro Stunde und ihrer
niedrigen Flughöhe von rund 233 Kilometern. Mit bloßem Auge kann die Endeavour während der Dämmerung gesichtet werden, wenn für den
Beobachter die Sonne unter dem Horizont steht, während sie selbst noch von
der Sonne beschienen wird und sich vor dem schon dunklen Himmel abhebt.
Von Städten ist die Beobachtung der Raumfähre wegen möglicherweise
vorhandenen Dunstes und wegen stärkerer Streu- und Restlichteffekte nibht
immer optimal. Am ehesten ist die Raumfähre zu entdecken, wenn man den
Himmel nach ihr in der Hauptflugrichtung West nach Ost absucht.
Datum
|
Nord
(Hamburg)
|
Ost
(Berlin)
|
West/Mitte
(Köln/Frankfurt) |
Süd
(München) |
14.2. |
18.25 |
18.25.30 |
18.25 und 19.57 |
18.26 |
15.2. |
18.12 |
18.12.30 |
19.45 |
18.13 |
16.2 |
- |
17.59 |
19.32 |
- |
Sichtbarkeit
der Endeavour von Deutschland aus | Quelle: DLR |
Der deutsche Astronaut Gerhard Thiele und seine Kollegen bekamen
unterdessen eine E-Mail der deutschen Forschungsministerin Edelgard
Bulmahn. Thiele dankte artig während er gerade "einen weiteren
unvergleichlichen Sonnenaufgang" über dem pazifischen Ozean erlebte
und grüßte herzlich aus der Erdumlaufbahn.