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SOFIA
Geglückte Diät für Hauptspiegel
von Stefan Deiters
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12. November 1999

Wer den störenden Einflüssen der Erdatmosphäre entkommen will, braucht nicht gleich ein Weltraumteleskop in einen Erdorbit zu schicken. Manchmal reicht es auch, sein Teleskop in einem Jumbojet aufzubauen. Und genau dies planen NASA und DLR. Gerade ist es gelungen, das Gewicht des Hauptspiegels um 80 Prozent zu verringen - ein Meilenstein auf dem Weg zur Fertigstellung des Teleskops.

SOFIA
SOFIA im Sonnenuntergang. Bild:  NASA/DLR

Die Aufgabe, die französische Ingenieure zu bewältigen hatten, war nicht gerade einfach: Der 2,7-Meter-Spiegel des Teleskops musste so leicht gemacht werden, dass er in eine Spezialversion einer Boeing 747 passte und dabei trotzdem noch so robust bleiben, um allen Widrigkeiten in einer Höhe von über zehn Kilometern widerstehen zu können.

"Dies ist der größte Teleskopspiegel, dessen Gewicht jemals auf diese Weise reduziert wurde", erlättert SOFIA-Chefwissenschaftler Eric Becklin. "Es war eine große technische Herausforderung, bei der auch immer die Gefahr bestand, den Spiegel zu zerstören. Aber am Ende ist alles glatt gegangen."

Während dieser "Diät" des Spiegels mussten etwa 3.600 Kilogramm von der Konstruktion auf der Rückseite des Spiegels entfernt werden. Innerhalb von 18 Monaten reduzierten das Team das Gewicht um über 80 Prozent: von 4.500 Kilogramm auf 880 Kilogramm. Die Rückseite wurde dabei mit einer extrem präzisen Fräsmaschine bearbeitet und durch eine Bienenwabenstruktur verstärkt.

Während des nächsten Jahres soll nun die Spiegelvorderseite aufbereitet werden. Der erste Einsatz von SOFIA, was für Stratospheric Observatory for Infrared Astronomy steht, ist für das Jahr 2002 geplant. SOFIA ist ein Gemeinschaftsprojekt der NASA und der deutschen DLR. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit ist die DLR verantwortlich für die Konstruktion des Teleskops und beteiligt sich auch finanziell an den Betriebskosten. Dafür erhalten deutsche Wissenschaftler 20 Prozent der Beobachtungszeit mit SOFIA.

SOFIA ist nicht das erste flugzeuggestützte Teleskop: Es es der Nachfolger des Kuiper Airborne Observatory, das mittlerweile außer Dienst gestellt wurde. In der Höhe, in der SOFIA operiert, haben die Wissenschaftler etwa 99 Prozent des Wasserdampfs unter sich gelassen, der normalerweise die Infrarot-Beobachtungen von der Erde aus stört. Mit SOFIA wollen die Astronomen neue Erkenntnisse über Schwarze Löcher, die Entwicklung von Galaxien und die Zusammensetzung von großen interstellaren Molekülwolken gewinnen.

Links im WWW
SOFIA, Projekthomepage
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