Die NASA wird vorsichtig: Im jüngsten Statusbericht ihrer
Marsmission Mars Polar Lander informiert sie, dass ein
Manöver zur Kurskorrektur auf den 30. Oktober verschoben wurde. Das dazu
notwendige Zünden der Triebwerke war eigentlich für gestern geplant
gewesen.
Der Mars Polar Lander soll am 3. Dezember 1999 auf der
Marsoberfläche landen. Und offenbar will die NASA 100prozentig sicher
sein, dass die kleine Sonde unbeschadet auf dem roten Planeten aufsetzt
und nicht wie der Mars Climate Orbiter auf den Mars stürzt.
Letzterer sollte eigentlich als Wettersatellit den Planeten umrunden und
Klimadaten zur Erde funken. Da zwei Teams unterschiedliche Einheiten bei der
Berechnung der Flugdaten verwendet hatten, ging die Sonde verloren.
So
ist die NASA beim Polar
Lander doppelt vorsichtig. Zwar hatte die amerikanische
Weltraumbehörde schon vor über einer Woche mitgeteilt, dass die Sonde
nicht von dem verhängnisvollen Einheitenwirrwarr betroffen ist, hat aber
das für gestern geplante Manöver auf den 30. Oktober verschoben. Die
gewonnene Zeit, so der Statusbericht, erlaubt den Ingenieuren, die
Überprüfung aller Systeme der Sonde und der internen
Steuerungsmechanismen fortzusetzen.
Zur Zeit, so der Bericht weiter,
sei die Sonde in einem guten Zustand und befindet sich 18.8 Millionen
Kilometer vom Mars entfernt. Sie nähert sich ihrem Ziel mit einer
Geschwindigkeit von 4.8 Kilometern pro Sekunde.