Eines von insgesamt drei Instrumenten, die am zweiten
Teleskop des Very Large Telescope (VLT) der ESO in Chile
installiert werden sollen, hat seine erste Feuertaufe bestanden. Bei
der ersten Beobachtung von astronomischen Objekten, dem "First
Light", wurde deutlich, dass es mit dem Ultraviolett Visual
Echelle Spectrograph (UVES) bald ein leistungsstarkes Werkzeug
zur Erforschung lichtschwacher Sterne und Galaxien geben wird.
Am 1. April 2000 soll es soweit sein. An diesem Termin, so die Planung,
steht auch das zweite der insgesamt vier Teleskope des VLT auf dem Gipfel
des Paranal in Chile der Wissenschaft zur Verfügung. Das zweite Teleskop
mit Namen Kueyen (in der Sprache der Mapuche bedeutet das
"Mond") wurde während des ganzen Sommers intensiv getestet, so
dass vor kurzem mit der Montage der wissenschaftlichen Instrumente
begonnen werden konnte.
Insgesamt sollen drei Geräte an Kueyen montiert werden: UVES,
FORS2 und FLAMES. Alle sollen die spektroskopischen Eigenschaften von
lichtschwachen Sternen und Galaxien untersuchen. Das erste Gerät, das an
das Riesenteleskop angebracht wurde, war UVES, der Ultraviolett Visual
Echelle Spectrograph. Er wurde von der Europäischen Südsternwarte (ESO)
in Zusammenarbeit mit der Sternwarte von Triest (Italien) gebaut und im
ESO-Hauptquartier in Garching bei München ausführlich getestet.
Den ersten Aufnahmen fieberten die beteiligten Wissenschaftler mit
Spannung entgegen, da es sich bei UVES um das erste Gerät dieser Art
handelt, das an einem so großen Teleskop auf der südlichen Halbkugel
installiert wurde. Außerdem soll UVES selbst dann noch detaillierte
Spektren von
Objekten liefern können, wenn sie nur eine Helligkeit von 20
Magnituden
haben. Das entspricht etwa dem Millionsten Teil der Helligkeit, die man
noch mit bloßem Auge wahrnehmen kann.
Mit den ersten Beobachtungen, die UVES von astronomischen Objekten
machte, konnte der Spektrograph die Erwartungen der Wissenschaftler voll
erfüllen. Während der nächsten Wochen sind allerdings noch weitere
Testläufe und Kalibrierungen des Gerätes nötig. Von UVES versprechen
sich die Astronomen - durch Beobachtung von entfernten Galaxien - auch
neue Erkenntnisse über die Frühphase unseres Universums.