Im Juli beobachtete das Hubble Weltraumteleskop
eine Gruppe von vier Galaxien, die sich so nahe sind, dass sie sich
gegenseitig in ihrer Entwicklung beeinflussen. Ausgewählt
wurde die Hickson Compact Group 87 von Besuchern der Webseite
des Hubble Heritage Projektes.

Die Hickson Compact Group 87 Foto: The Hubble Heritage
Team (AURA/STScI/NASA) |
Die Bewegung der Galaxiengruppe ist bestimmt vom Einfluss der
Gravitationswirkung der einzelnen Gruppenmitglieder aufeinander. Bei
diesen Dimensionen allerdings verlaufen die Veränderungen für
irdische Verhältnisse sehr langsam: Um etwas bei diesem kosmischen Tanz
zu sehen, muss man schon hundert Millionen Jahre und mehr warten.
Mit der Wide Field and Planetary Camera 2 des Hubble-Weltraumteleskops
gelangen nun Aufnahmen mit einer Auflösung, die man bisher mit
bodengestützten Teleskopen kaum erreichen konnte. Besonders deutlich wird
dies beim Betrachten der Verteilung des Staubs in der größten Galaxie
der Gruppe - einer Scheibengalaxie.
Diese und die naheliegende elliptische Galaxie besitzen einen
sogenannten aktiven Galaxienkern. Darunter stellt man sich im allgemeinen
ein Schwarzes Loch vor, das Unmengen von Gas verschlingt. Das dritte
Gruppenmitglied - wieder eine Spiralgalaxie - durchläuft möglicherweise
gerade eine Phase heftiger Sternentstehung (im Bild zu erkennen an blauen
oder pinkfarbenen Bereichen).
Durch die Nähe der Galaxien läuft die Entwicklung in ihnen nicht
unabhängig von den anderen Gruppenmitgliedern ab: Es gibt Ströme von Gas
zwischen den Galaxien, das dann neues Material für die Sternentstehung
oder den aktiven Galaxienkern liefert.
Über das vierten Gruppenmitglied - eine kleine Spiralgalaxie in der
Mitte der Gruppe - besteht noch keine endgültige Klarheit: Es könnte
sich entweder wirklich um ein Gruppenmitglied handeln oder aber auch ein
Hintergrundobjekt sein, das gar nichts mit dieser Galaxiengruppe zu tun
hat.