Die erste "Struktur", die Astronomen im 17.
Jahrhundert auf dem Jupiter ausmachen konnten, war ein Großer
Roter Fleck. Heute weiß man, dass es sich hierbei um
einen gewaltigen Wirbelsturm handelt. Er ist auch heute noch
zu beobachten, verändert sich aber ständig. Das zeigen auch nun
veröffentlichte Aufnahmen des Hubble Heritage
Projektes.
Die Veränderung von Jupiters Großem roten Fleck im
Laufe der Jahre.
Foto: Hubble Heritage Team (STScI/AURA/NASA) and Amy
Simon (Cornell U.) |
Die Windgeschwindigkeiten in diesem Hochdruckgebiet auf dem fernen
Gasplaneten dürften bis zu 500 Kilometer pro Stunde betragen. Auch die
Ausmaße des Sturms sind gewaltig: Sein Durchmesser beträgt über 30.000
Kilometer, was etwa einem sechstel des Durchmessers von Jupiter und rund
dem Doppelten des Erddurchmessers entspricht. Damit ist der Große Rote
Fleck der größte bekannte Sturm im Sonnensystem.
Die lange Überlebensdauer erklären sich die Astronomen durch die
Tatsache, dass Jupiter ein Gasplanet ist und der Sturm somit nicht auf
Festland treffen, wo er schnell einen großen Teil seiner Energie
verlieren würde. Trotzdem zeigen die Hubble-Aufnahmen des Großen
Roten Flecks, die zwischen 1992 und 1999 entstanden, dass sich das
Aussehen des Sturms andauernd ändert.
Vom Studium von Wetterphänomenen auf anderen Planeten erhofft sich die
Wissenschaft auch Ergebnisse, die helfen könnten, das Wetter auf der Erde
besser zu verstehen. Auf Jupiter kann man Wetterphänomene studieren, die
unter ganz anderen Bedingungen entstehen, als auf der Erde. Das hierbei
gewonnene Wissen könnte man dann auch auf Erdregionen anwenden, die
Jupiter ähnlicher sind - zum Beispiel die Atmosphäre über der Tiefsee.