Nicht nur das Very Large Telescope der ESO oder das Hubble
Weltraumteleskop liefern beeindruckende Bilder - auch vom ESO Observatorium in La Silla
kommen phantastische Himmelsaufnahmen. Das beweisen einige Fotos von HII-Regionen in der
Großen Magellanschen Wolken, die die ESO jetzt veröffentlichte.
Die HII-Region N119 in der großen Magellanschen Wolke. Foto ESO |
Die jetzt veröffentlichten Aufnahmen wurden mit dem Wide Field Imager, einer
67-Millionen Pixel Digitalkamera am MPG/ESO 2,2 Meter Teleskop am La Silla Observatorium,
gemacht. Sie zeigen Details der Großen Magellanschen Wolke, einer etwa 170.000 Lichtjahre
entfernten Satellitengalaxie unserer Milchstraße.
Im Blickfeld hatte der Wide Field Imager dabei sogenannte HII-Regionen. Das
sind Nebel aus ionisiertem Wasserstoff, also aus Wasserstoff, dem sein Elektron abhanden
gekommen ist. Ursache hierfür können heiße Sterne in der Nähe sein, deren
energiereiche Strahlung den Wasserstoff ionisiert. Die rote Farbe auf dem Bild
verdeutlicht die sehr komplexe Verteilung des ionisierten Gases in dem Nebel.
Das Besondere an N119 ist, daß es sich dabei um den einzigen Nebel in der Großen
Magellanschen Wolke handelt, in dem das Gas in einer spiralförmigen Struktur angeordnet
ist. Die "ionisierenden" Sterne sind vermutlich nicht für dieses besondere
Aussehen verantwortlich. Erste Untersuchungen deuten darauf hin, daß eine Kollision
zweier interstellarer Wolken Ursache für die Struktur sein könnte. Nähere Aufschlüsse
sollen Computersimulationen liefern an denen bereits gearbeitet wird.
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