Antu (die Sonne), Kueyen (der Mond), Melipal (das Kreuz des Südens) und Yepun
(Sirius) - diese vier Namen sollen künftig die technischen Bezeichnungen UT1 bis UT4 für
die vier Teleskope des europäischen Very Large Telescope (VLT) auf dem Gipfel des Paranal
in Chile ablösen. Die Anlage wurde am Freitag offiziell eingeweiht.
![NGC 2997](../../../bilder/9903-008.gif)
NGC 2997 - Antus schärfstes Bild Foto:ESO |
Für die Astronomen der Europäischen Südsternwarte (ESO) gab es in der letzten Woche
gleich mehrfach Grund zum Feiern: Neben der offiziellen Einweihung der Teleskope auf dem
Paranal und einem großen internationalen wissenschaftlichen Symposium konnten - früher
als erwartet - mit dem zweiten Teleskop (Kueyen) die erste Testaufnahme gemacht werden.
Dieses technische "First Light" zeigte, daß das Teleskop optisch hervorragend
arbeitet und bald mit ersten richtigen astronomischen Aufnahmen zu rechnen ist.
Parallel dazu bewies das erste Teleskop (Antu), zu welchen Leistungen es fähig ist: In
der Nacht von 4. auf den 5. März herrschten so gute Beobachtungsbedingungen, daß Antu
das bisher schärfste Bild seiner jungen Geschichte machen konnte. Beobachtungsobjekt war
die Spiralgalaxie NGC 2997, bei der besonders der verbogene lange Spiralarm auf der
rechten Seite interessant ist.
Die ESO sorgte auch gleich für den astronomischen Nachwuchs in Chile: Der Gewinnerin
eines Essay-Wettbewerbs zu den neuen - aus der Sprache der Mapuche stammenden - Namen für
die vier Teleskope, einer 17jährigen Schülerin aus Chiquicamata, wurde bei der
Eröffnungsfeier ein Amateurteleskop überreicht.
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