Über Galileos Low-Gain Antenne wird die gesamte
Kommunikation der Mission abgewickelt. Das war ursprünglich nicht so
geplant gewesen, denn man hatte für die Datenübertragung die so
genannte High-gain Antenne entwickelt, die einen Durchmesser
von 4,8 Metern hatte und eine Datenübertragungsrate von 134.000 bps
erreichen sollte. Sie war beim Start der Sonde zusammengefaltet und
hat sich auf dem Weg zum Jupiter nicht korrekt entfaltet, so dass
die Kommunikation über die kleine Low-Gain Antenne
abgewickelt und die Software während des Flugs umprogrammiert werden
musste. Sie hat nur eine Datenübertragungsrate von maximal 1.200 bps,
was in etwa der Leistungsfähigkeit der ersten Modems entspricht.
Wegen der großen Entfernung zum Jupiters werden allerdings nicht
mehr als 160 bps erreicht.
Ursprünglich war die Low-gain Antenne nicht als
Backup-Lösung für die große Antenne vorgesehen. Sie diente den
Technikern dazu, auch mit der Sonde kommunizieren zu können, wenn
die High-gain Antenne nicht ausreichend genau zur Erde
ausgerichtet war. Die High-gain Antenne muss nämlich sehr
genau ausgerichtet werden, damit die Kommunikation klappt. Ging
etwas an Bord der Sonde schief und die High-gain Antenne
verlor ihre Ausrichtung zur Erde, sollte sich Galileo so
ausrichten, dass die große Antenne zur Sonne zeigte. In der
Konfiguration konnte Galileo dann nur über die Low-gain
Antenne kommunizieren, deren Strahl breit genug war, um auch dann
noch mit der Erde Kontakt aufzunehmen.
Nach seinem Vorüberflug am Jupitermond Amalthea (astronews.com
berichtete) befindet sich Galileo nun auf seinem letzten
Orbit um Jupiter, der die Sonde im September 2003 in die Atmosphäre
des Gasriesen führt. (ds/19.
November 2002)
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