Dieses sogenannte "Slingshot"-Manöver wurde in den
60er Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelt und von der NASA seitdem
während verschiedener Missionen angewandt. Im Prinzip wird dabei
ein kleiner Teil des Drehimpulses eines Planeten auf die Raumsonde
übertragen. Wenn sich zum Beispiel ein Raumschiff dem Jupiter
nähert, gerät es irgendwann in einen Bereich, in dem dessen
Gravitationswirkung stärker ist als die der Sonne. Es wird vom
Jupiter angezogen und die Geschwindigkeit des Raumschiffs erhöht
sich. Da seine Geschwindigkeit aber über der
Entweichgeschwindigkeit des Gasriesen liegt, kann es der
Anziehungskraft des Jupiter wieder entkommen. Statt auf Jupiter zu
stürzen, wird die Bahn der Sonde nur abgelenkt. Wenn sie sich von
Jupiter entfernt, wird ihre Geschwindigkeit wieder abgebremst, da die
Gravitation von Jupiter nun an dem Raumschiff "zieht". Aus
der Sicht des Jupiters ist die Sonde am Ende nicht schneller
geworden.
Betrachtet man aber die Sonde in Bezug auf die Sonne, sieht die
Situation ganz anders aus: Hier muss man nämlich auch die
Geschwindigkeit berücksichtigen, die Sonde und Jupiter in Bezug auf
die Sonne haben. Und genau die Geschwindigkeit, die Jupiter in Bezug
auf die Sonne hatte, nimmt das Raumschiff durch das Manöver mit.
Jupiter selbst verliert Energie. Verschwindend wenig für einen
riesigen Planeten, viel für ein kleines Raumschiff. Natürlich muss
die Bahn der Sonde, damit alles klappt, optimal vorausberechnet
sein. (ds/26. April 2001)
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