Der Ionenantrieb gehört zu den Zukunftstechnologien, die an Bord der
Sonde Deep Space 1 getestet werden. Zum Antrieb führt das
Raumschiff einen Tank mit Xenongas mit. Mit Hilfe von Strom, den die
Sonde durch Solarzellen gewinnt, wird das Gas ionisiert - es ist damit
elektrisch nicht mehr neutral. Das ionisierte Gas wird dann elektrisch auf
einen Geschwindigkeit von etwa 30 Kilometern/Sekunde beschleunigt und ins
Weltall ausgestoßen. Dadurch bekommt die Sonde einen leichten Schub in
die Gegenrichtung. Der Vorteil dieses Antriebs liegt darin, dass er im
Vergleich zu herkömmlichen Treibstoffen etwa zehnmal effektiver ist und
man so beim Start der Sonde Treibstoff und damit Startgewicht sparen kann.
Allerdings hat der Ionenantrieb auch einen Nachteil: Die Beschleunigung ist nur
sehr gering, man muss also lange warten, um eine hohe Geschwindigkeit zu
erreichen. Daher dürfte diese Antriebsart wohl eher für längere
Missionen geeignet sein. Die Höchstgeschwindigkeit, die mit einem
Ionentriebwerk zu erreichen ist, hängt vom Gasvorrat ab, den das
Raumschiff an Bord hat. Deep Space 1 verfügte anfangs über einen
Xenonvorrat von 81,5 Kilogramm. Mit dieser Menge sollte die Sonde auf etwa
4,5 Kilometer pro Sekunde, also rund 16.000 Kilometer pro Stunde
beschleunigen können. (ds/3. August
2000)
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