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Wenn
ich in einem Zug fahre, der sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegt und
dann anfange, in dem Zug von hinten nach vorne zu gehen, bin ich
dann schneller als Lichtgeschwindigkeit?
Nein. Denn zunächst einmal gilt immer: Die höchste Geschwindigkeit, mit
der "sich" etwas bewegen kann, ist und bleibt die
Lichtgeschwindigkeit. Wenn man sich nun, sagen wir mit 90 Prozent der Lichtgeschwindigkeit
bewegt,
etwa in dem Zug, und sich relativ dazu etwa mit 60 Prozent der
Lichtgeschwindigkeit bewegt, ergibt sich als Gesamtgeschwindigkeit
nicht 150 Prozent also anderthalbfache Lichtgeschwindigkeit, sondern
weniger, nämlich nur 94 Prozent. Die Geschwindigkeiten addieren sich derart, dass
man
immer unterhalb der Geschwindigkeit des Lichtes bleibt. Anders
ausgedrückt: Man kann diese Geschwindigkeit gar nicht erreichen.
Unser Zugfahrer jedoch, der in einem Zug mit 60 Prozent der
Lichtgeschwindigkeit in Richtung Speisewagen eilt, wird das relativ
zum Zug auch so empfinden und messen. Ein wachsamer aber ruhender
Bahnhofsvorsteher wird aber die 94 Prozent der Lichtgeschwindigkeit messen.
Im Zug selbst läuft die Zeit langsamer, was den vermeintlichen
Widerspruch auflöst. Das ist die berühmte sogenannte
Zeitdilatation. Wenn man
theoretisch also mit 100% Lichtgeschwindigkeit fahren würde und noch mal
mit
Lichtgeschwindigkeit zum Speisewagen rast, ist man als Zugfahrer
zwar
nach eigenem Empfinden schneller da, der Bahnhofvorsteher wir
dennoch
sagen, der Fahrgast sei "nur" mit einfacher
Lichtgeschwindigkeit vorangekommen. Dieses Beispiel ist allerdings mit Vorsicht zu betrachten, da die Lichtgeschwindigkeit nicht echt zu erreichen
ist. (pj/15. Februar 2000)
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