Um die relative Geschwindigkeit zwischen einem Stern und der Erde zu berechnen, macht
man sich den
Doppler-Effekt zu Nutze. Dazu benötigt
man zunächst das
Spektrum des Sterns und ein
Referenzspektrum. Man betrachtet dann im Prinzip eine einzelne Spektrallinie, die man in
beiden Spektren ausmachen kann und mißt wie weit sie im Spektrum des Sterns - im
Vergleich zum Referenzspektrum - verschoben ist. Daraus erhält man einen
"Wellenlängenunterschied" der Spektrallinie aus dem man direkt die
Relativgeschwindigkeit des Stern in Richtung des Sehstrahls zur Erde (die
Radialgeschwindigkeit) berechnen kann. Die klassische Doppler-Formel lautet hier: Die
Radialgeschwindigkeit ist gleich dem Wellenlängenunterschied mal der Lichtgeschwindigkeit
geteilt durch die Wellenlänge der (nicht bewegten) Spektrallinie.
Den Farbindex eines Sternes, der in engem Zusammenhang mit seiner
Oberflächentemperatur steht, erhält man durch die Messung der Helligkeit des Sterns in
zwei verschiedenen Spektralbereichen. Ein Standardsystem ist das 1951 entwickelte
UBV-System, bei dem die Helligkeit eines Sterns im ultravioletten, blauen und visuellen
Bereich gemessen wird. Der Doppler-Effekt spielt bei der Bestimmung des Farbindexes direkt
keine Rolle. Man muß natürlich ggf. um die Dopplerverschiebung korrigieren. (ds/6. April
1999)
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