Wird in der Raumfahrt nicht viel zu viel überstürzt?
Gerade angesichts der Fehlschläge u. a, privater Raumfahrtunternehmen in
letzter Zeit könnte man natürlich zu der Ansicht gelangen, dass ein langsameres
Vorgehen einem Projekt förderlicher wäre. Allerdings ist das ein Problem
privater Betreiber: Die Interessen etwa der Investoren verlangen es, möglichst
schnell ein Ergebnis vorzeigen zu können, weil auch diese oft wieder anderen
Anlegern gegenüber Rechenschaft ablegen müssen. Staatliche Agenturen haben da
etwas mehr Zeit - aber natürlich müssen auch sie dafür sorgen, dass die Politik
nicht ungeduldig wird und vielleicht die Mittel für ein Projekt kürzt.
Manche Raumfahrtprojekte dauern übrigens sehr viel länger als man gemeinhin
mitbekommt. Schon bevor ein Satellit oder ein Weltraumteleskop gebaut wird, sind
oft schon viele Jahre ins Land gegangen. Tatsächlich gibt es Projekte, bei denen
ein Wissenschaftler oder eine Wissenschaftlerin ihr gesamtes berufliches Leben
verbracht hat.
In Sachen Schnelligkeit darf man natürlich auch bei staatlichen
Organisationen einen Aspekt nicht außer acht lassen: den Wettbewerb zwischen
Ländern und politischen Systemen. Der Wettlauf zum Mond hätte ohne das damalige
Kräftemessen mit der Sowjetunion sicher nicht so stattgefunden. Und dass aktuell
plötzlich wieder viele Nationen zum Mond wollen, muss auch nicht nur rein
wissenschaftliche Gründe haben.
(ds/21.
Februar
2024)
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