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Was sind schwarze Sterne und hat man wirklich welche
gefunden?
Schwarze oder dunkle Sterne sind Objekte, die in der Frühphase des Universums
existiert haben könnten - so zumindest die Theorie einiger Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler. Sie bestehen überwiegend aus Wasserstoff und Helium und ein
wenig Dunkler Materie und beziehen ihre Energie nicht aus Kernfusionsprozessen,
sondern aus der Vernichtung von Dunkler Materie, die (so zumindest manche
Theorien) zerstrahlen sollte, wenn zwei Partikel davon aufeinandertreffen. Diese
Sterne könnten gewaltige Massen und ungeheure Umfänge erreichen und extrem hell
werden - die Masse schätzt man auf die millionenfache Masse der Sonne, die
Helligkeit auf das Milliardenfache der Sonne und den Umfang auf das bis zu
Zehnfache des Abstands der Erde von der Sonne. Doch waren diese Sterne bislang
nur eine bloße theoretische Möglichkeit.
Das James Webb Space Telescope wurde speziell dafür entwickelt, Objekte
in der Frühphase des Universums aufzuspüren. Hier hatte es im Dezember des
vergangenen Jahres drei Objekte entdeckt, die man für massereiche Galaxien hält.
Nun hat ein Wissenschaftsteam darauf hingewiesen, dass es sich bei diesen drei
Objekten auch um dunkle Sterne handeln könnte. Ihre Eigenschaften würden gut zu
dem passen, was aus der Theorie für die Eigenschaften solcher Sterne folgt.
Bislang ist das nur eine faszinierende Möglichkeit - bewiesen ist noch nichts.
Der Nachweis von dunklen Sternen im frühen Universum wäre aber insofern
charmant, als dass diese exotischen Sterne eine Erklärung dafür liefern würden,
warum James Webb so viele sehr massereiche Galaxien zu einer Zeit
entdeckt hat, in der diese eigentlich - zumindest nach den kosmologischen
Modellen - noch gar nicht so massereich sein sollten. Handelt es sich bei diesen
Galaxien nämlich nicht um Galaxien, sondern um diese Riesensterne, wäre
zumindest dieses Rätsel gelöst.
(ds/21. Juli
2023)
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