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Könnte ein erdähnlicher Exoplanet auch in einem
Röntgendoppelsternsystem existieren?
Röntgendoppelsterne bestehen aus einem Schwarzen Loch oder einem Neutronenstern,
der von einem Partner Material abzieht. Dieses Material heizt sich stark auf und
ist für die energiereiche Röntgenstrahlung verantwortlich, die von dem System
ausgeht. Ein Planet um ein solches System wäre also dieser extremen
Röntgenstrahlung ausgesetzt und dürfte damit für Leben, wie wir es kennen, kaum
geeignet sein.
Als "erdähnlich" bezeichnet man in der Astronomie allerdings oft auch schon
Planeten, die hauptsächlich aus Gestein bestehen, also Welten wie Venus oder
Mars. Und solche Gesteinsplaneten wären natürlich auch in einem solchen System
vorstellbar. Sie könnten sogar, vor Entstehung des Röntgendoppelsterns, einmal
lebensfreundliche Bedingungen aufgewiesen haben - nämlich zu der Zeit, in der
das System lediglich aus zwei Sonnen bestand, die einander umkreist haben. Die
Supernova, durch die aus einem der beiden Sterne dann ein Neutronenstern oder
ein Schwarzes Loch wurde und die anschließende Röntgendoppelsternphase dürfte
das Leben auf einer solchen Welt allerdings kaum überstehen.
(ds/1. November 2021)
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