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Könnte man nicht eine Sonde bauen, die in der Lage ist, die
Region unter der Wolkendecke von Jupiter und Saturn zu erforschen?
Der Fragesteller verweist auf die Tiefseeroboter, die den extremen
Druckverhältnissen in den größten Meerestiefen standhalten. Warum also nicht
auch Sonden bauen, die in die Atmosphäre der Gasriesen eintauchen können?
Man hat so etwas ja schon gemacht: Die NASA-Sonde Galileo hatte eine
Atmosphärensonde an Bord, die in die Jupiteratmosphäre eingedrungen ist und von
dort Daten geliefert hat. Mehr als eine solche "Einmalmission" würde natürlich
einen kontinuierlichen Antrieb der Sonde erfordern, der ein weiteres Absinken
verhindert und auch eine Relaisstation zur Kommunikation mit der Erde. Dies
alles wäre sehr aufwändig und teuer, in bestimmten Grenzen aber wohl durchaus
technisch machbar.
Nun muss man sich nur die Frage stellen, ob dieser immense Aufwand
gerechtfertigt wäre. In den Tiefen, in denen solche Sonden noch agieren könnten,
dürften sich wohl kaum so große wissenschaftliche Geheimnisse verbergen, die
man nicht auch mit anderen Fernerkundungsmissionen aus dem Orbit der Planeten
gewinnen könnte - oder durch weitere "Einmalmissionen". Jede Planetenmission
steht ja immer in Konkurrenz zu zahlreichen anderen Missionsvorschlägen, so dass
eine solche Mission wohl kaum Chancen hätte, sich beispielsweise gegen eine
Mission durchzusetzen, die nach Leben auf dem Jupitermond Europa sucht. (ds/1.
Juli 2020)
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