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Könnten die neuen Orion-Raumschiffe das James Webb Space
Telescope erreichen und warten?
Die von der NASA gegenwärtig entwickelten Orion-Raumschiffe sollen
bemannte Missionen zu Zielen weit jenseits des niedrigen Erdorbits ermöglichen
und gelten als wichtiger Schritt der NASA auf dem Weg zum Mars. Sie wären damit
sicherlich auch in der Lage, den zweiten Lagrange-Punkt zu erreichen, der sich
etwa 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt befindet. Von hier aus soll
das James Webb Space Telescope das Weltall beobachten.
Die Frage ist nur, was eine Raumkapsel wie die Orion dort ausrichten
könnte: Die Kapsel ist nicht als Raumtransporter geplant, verfügt also
beispielsweise nicht über einen Laderaum mit Roboterarm, der bei den Missionen
der Space Shuttle zum Einfangen des Weltraumteleskops Hubble
genutzt wurde. Hubble war zudem für Wartungsmissionen ausgelegt, was
James Webb nicht sein wird.
So wäre eine Mission zu James Webb vermutlich mit Orion
möglich, doch wäre der Aufwand, der im Vorfeld betrieben werden müsste, um das
Teleskop dann tatsächlich auch reparieren zu können, so gewaltig, dass die
Kosten für eine solche Mission in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen würden. Es
wäre vermutlich günstiger, ein Ersatzteleskop zu bauen und zu starten.
(ds/18.
November 2016)
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