Würde es sich lohnen, angesichts der aktuellen Probleme mit
Russland, die Space Shuttle zu reaktivieren?
Nicht nur mancher US-amerikanische Politiker dürfte sich gegenwärtig
vermutlich wünschen, dass auch die USA noch über eine Möglichkeit verfügen
würden, Personen ins All zu befördern und mit der Außerdienststellung der
Raumfähren so lange gewartet hätten, bis ein alternatives Transportsystem zur
Verfügung steht.
Vor einige Jahren entschied man sich aber anders: Die Space-Shuttle-Flotte
wurde inzwischen zu nicht mehr flugfähigen Museumsstücken umgearbeitet, noch
vorhandene Ersatzteile anderweitig verwendet und die benötigte Infrastruktur
teilweise ab- bzw. für andere Aufgaben umgebaut. Es würde also einen erheblichen
finanziellen Aufwand erfordern, all dies rückgängig zu machen - wenn es denn
überhaupt in allen Fällen möglich wäre.
Es würde aber auch die gegenwärtige Situation nicht verändern: Ein solcher
Schritt (einmal angenommen, eine Reaktivierung wäre tatsächlich möglich), würde
mehrere Jahre in Anspruch nehmen und damit sehr wahrscheinlich erheblich länger
dauern, als die Fertigstellung aktueller US-Programme für den Transport von
Astronauten zur ISS. So geht man etwa davon aus, dass die Firma SpaceX
vielleicht schon 2017 so weit sein könnte, auch Personen zur ISS zu befördern.
Man sollte auch nicht vergessen, dass die Außerdienststellung der Shuttle
nicht ohne Grund erfolgte: Die Shuttle-Starts waren extrem teuer und mit hohen
Risiken verbunden. Das ganze System hatte sich nicht als die Zukunftstechnologie
erwiesen, für die man es ursprünglich gehalten hatte. (ds/19.
Mai 2014)
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