Stimmt es, dass die habitable Zone des Sonnensystems nach
außen wandert?
Eine habitable Zone beschreibt den Bereich um einen Stern, in dem es
theoretisch möglich sein sollte, dass Wasser in seiner flüssigen Form auf der
Oberfläche eines Planeten existieren kann. Da dies nicht nur von der Temperatur
am jeweiligen Ort abhängt, sondern auch beispielsweise davon, ob der Planet über
eine Atmosphäre verfügt und wie genau diese beschaffen ist, lässt sich das
genaue Ausmaß der habitablen Zone nur schwer berechnen.
Auch für das Sonnensystem gibt es ganz verschiedene Abschätzungen darüber,
wie groß die Region tatsächlich ist, in der flüssiges Wasser theoretisch
vorkommen kann. Sicher ist derzeit nur, dass die Erde offenbar in dieser
habitablen Zone liegt.
Die habitable Zone um jeden Stern hängt natürlich entscheidend von der
Leuchtkraft des Sterns ab und diese verändert sich im Laufe der Zeit. So
erwartet man etwa, dass die Leuchtkraft der Sonne über einen sehr langen
Zeitraum allmählich zunimmt (damit sind nicht einige Tausend Jahre, sondern
viele Millionen Jahre gemeint) und die habitable Zone somit nach außen wandert.
Man rechnet daher damit, dass es bereits in ein bis zwei Milliarden Jahren auf
der Erde so warm ist, dass das Wasser auf der Oberfläche komplett verdunstet.
Einige Milliarden Jahre später könnte die Erde sogar von der sich zum Roten
Riesen aufblähenden Sonne verschluckt werden oder diesem Schicksal nur ganz
knapp entkommen. Sie wäre dann auf jeden Fall nur noch ein glühend heißer
Felsbrocken. Die habitable Zone wird sich im weiteren Verlauf der Entwicklung
unserer Sonne noch häufiger entsprechend der solaren Leuchtkraft verschieben.
(ds/14.
Mai 2014)
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