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Wie können Jets von Schwarzen Löchern ins All schießen?
Auf den ersten Blick erscheint es merkwürdig: Schwarze Löcher sollen auf der
einen Seite alles verschlingen, was ihnen zu nahe kommt, auf der anderen Seite
aber auch für gewaltige, enggebündelte Partikelströme verantwortlich sein, die
mit hoher Geschwindigkeit ins All schießen.
Doch bei genauerem Hinsehen, muss dies kein Widerspruch sein: Diese
sogenannten Jets entstehen zwar in unmittelbarer Umgebung des Schwarzen Lochs,
jedoch nicht in dem Schwarzen Loch selbst. Dieses ist, wenn es gerade Material
verschlingt, von einer sogenannten Akkrektionsscheibe umgeben, aus der Gas und
Staub nach und nach in das Schwarze Loch fließt.
Das Material in dieser Akkretionsscheibe heizt sich auf extrem hohe
Temperaturen auf, was der Grund dafür ist, dass die Zentren von Galaxien mit
aktiven Schwarzen Löchern in bestimmten Wellenlängenbereichen so hell
erscheinen. Leuchten tut hier nicht etwa das Schwarze Loch, sondern das Material
in seiner direkten Umgebung und dieses befindet sich eben noch in einer Region,
in der man dem Einfluss des Schwarzen Lochs noch entkommen könnte, wenn man denn
schnell genug beschleunigt wird.
Dass dies offenbar manchem Material gelingt, zeigen die gewaltigen Jets. Der
genaue Mechanismus, der die Partikel in den Jets oft auf eine Geschwindigkeit
beschleunigt, die der Lichtgeschwindigkeit schon recht nahe kommt, ist
Gegenstand aktueller Forschung. Man nimmt aber an, dass starke Magnetfelder
dabei eine wichtige Rolle spielen. (ds/18.
November 2013)
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