Warum schickt man keine Menschen zum Mars?
Eine bemannte Marsmission gilt vielen als nächster großer Schritt bei der
Erkundung des Sonnensystems und als die nächste große Herausforderung für die
bemannte Raumfahrt. Sowohl bei der NASA als auch bei der ESA gab es in den
ersten Jahren des 21. Jahrhunderts entsprechende ehrgeizige Pläne. Es gab allerdings auch schon
immer Forscher, die den Sinn einer solchen Mission infrage stellten.
Astronauten zum Mars zu schicken ist nämlich eine sehr teure Angelegenheit. Die Reise
zum Mars dauert mehrere Monate, man muss ein sicheres Landeverfahren entwickeln
und eine Möglichkeit, die Oberfläche des Planeten wieder zu verlassen.
Sämtlichen Treibstoff, den man dafür benötigt, muss mitgebracht oder aber vor
Ort erzeugt werden. Dann müssten allerdings die dafür notwendigen Apparate zum
Mars geschafft werden. Natürlich müsste man auch ausreichend Lebensmittel für
eine Mission dabei haben, die immerhin deutlich über ein Jahr dauern würde.
All dies ist im Prinzip mit der heute vorhandenen Technologie zu schaffen,
allerdings mit einem enormen finanziellen Aufwand, den gegenwärtig wohl keine
Raumfahrtagentur alleine stemmen kann oder möchte.
Hinzu kommt die schon erwähnte Frage, ob Menschen auf dem Mars tatsächlich so viel mehr
herausfinden könnten, als automatische Sonden und Rover. Für die Kosten einer
bemannten Marsmission würden sich zahlreiche unbemannte Missionen finanzieren
lassen. Nicht alle Wissenschaftler sind davon überzeugt, dass man mit einer
bemannten Mission tatsächlich die beste wissenschaftliche Ausbeute für das
investierte Geld bekommt. Aber wer weiß, vielleicht starten in einigen
Jahrzehnten tatsächlich die erste Astronauten in Richtung roter Planet. (ds/10.
April 2013)
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