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Wie erklärt sich die Periodizität von Venustransits?
Venustransits, als das Vorüberziehen der Venus vor der Sonnenscheibe, sind
äußerst seltene Ereignisse. Der letzte Venustransit war 2004 zu beobachten, der
nächste ist Anfang Juni dieses Jahres zu sehen, doch dann muss man bis 2117
warten, um wieder ein solches Ereignis verfolgen zu können. Im 20. Jahrhundert
gab es gar keinen Venustransit - vor 2004 zog unser Nachbarplanet zuletzt 1882
vor der Sonne vorüber.
Die Seltenheit
liegt in der besonderen Konstellation begründet, die für diese Art von Ereignissen
erforderlich ist: Die winzige Venus muss von der Erde aus gesehen exakt vor der
Sonnenscheibe vorbeiziehen. Zwar verlaufen die Bahnen der
Planeten alle etwa in einer Ebene, doch eben nicht genau: Die Bahn der Venus hat
zur Erdbahn einen Winkel von 3,4 Grad, so dass unser Nachbarplanet meistens
oberhalb oder unterhalb der Sonnenscheibe vorüberzieht.
In seltenen Fällen allerdings passt es und diese seltenen Fälle wiederholen
sich alle rund 243 Jahre. Zwischen den einzelnen Transits liegt zudem ein
Abstand von 105,5, acht, 121,5 und noch einmal acht Jahren. Die Wiederholung in
einem Zyklus von 243 Jahren liegt daran, dass nach 243 Umläufen der Erde um die
Sonne auch die Venus gerade fast genau 395 Umrundungen der Sonne abgeschlossen
hat, die Planeten also wieder die gleiche Stellung zueinander haben. Auch das in
der Regel paarweise Auftreten der Transits mit einem Abstand von rund acht
Jahren lässt sich so verstehen: Acht irdische Jahre entsprechen in etwa der
Zeit, in der es die Venus 13-mal um die Sonne schafft.
(ds/25.
Mai 2012)
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