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Die Voyager-Sonden sollen erst in einigen Jahrtausenden den
nächsten Stern erreichen. Existieren die dann überhaupt noch?
Es stimmt. Bis die beiden Voyager-Sonden nach Verlassen unseres
Sonnensystem in der Nähe eines anderen Sterns vorbeikommen, werden Jahrtausende
vergehen: Voyager 1 wird in ungefähr 40.000 Jahren in einer Entfernung
von 1,6 Lichtjahren den Stern AC+79 3888 im Sternbild Giraffe passieren und
Voyager 2 in 296.000 Jahren in einem Abstand von 4,3 Lichtjahren an Sirius
vorbeifliegen.
Welche Schäden etwa die kleinen Partikel des interstellaren Mediums bis dahin
angerichtet haben werden, lässt sich nur schwer vorhersagen. Sicher ist
allerdings, dass beide Sonde dann nicht mehr funktionieren werden und dies auch
nie sollten. Ihre Energie dürfte nämlich nur noch bis Mitte des kommenden
Jahrzehnts reichen. Die Voyager-Sonden wurden gebaut, um Jupiter und
Saturn und schließlich auch noch Uranus und Neptun zu erkunden. Ihr jetziger
Kurs erklärt sich allein aus diesen Missionszielen. Dass man überhaupt bis heute
Kontakt mit den Sonden hat, dürften die wenigsten beim Start Mitte der 1970er
Jahre erwartet haben.
Aber natürlich haben die Astronomen auch damals schon ihren Blick auf die
Regionen jenseits des Sonnensystems gerichtet und ihnen war klar, dass die
Sonden unser Planetensystem einmal verlassen werden. Sie montierten deswegen
eine vergoldete Kupferschallplatte an die Sonden, auf der sich Informationen
über die Erde und ihre Bewohner finden. Natürlich hofft man, dass diese Platte
möglichst lange intakt und abspielbar bleibt. Ob dies aber tatsächlich jemand
einmal tun wird, werden wir nur erfahren, wenn wir irgendwann eine Botschaft
empfangen, in der auf die Platte Bezug genommen wird oder die Finder der Platte
uns persönlich einen Besuch abstatten. (ds/
11.
Januar 2012)
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