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Wie konnte Eratosthenes die Kugelform der Erde beweisen?
Eratosthenes, der etwa von 276 bis 194 vor Chr. lebte, war der erste, der den
Umfang der Erde berechnet hat - und dies setzt voraus, dass die Erde keine
Scheibe, sondern eben eine Kugel ist. Er war Vorsteher der berühmten Universität von Alexandria und ein
Universalgelehrter. Er soll in seiner Bibliothek einen interessanten
Bericht entdeckt haben, nachdem in Syene zur Sommersonnenwende in den Boden gesteckte Stäbe
Mittags keinen Schatten werfen und die direkt über dem Ort stehende Sonne am
Boden eines tiefen Brunnens zu sehen ist.
Als Wissenschaftler machte
Eratosthenes ein Experiment in seiner Heimatstadt Alexandria und konnte
beobachten, dass hier die Stäbe am 21. Juni sehr wohl Schatten warfen. Aus
diesem Befund folgerte er, dass die Erdoberfläche gekrümmt sein müsste, wobei er
davon ausging, dass die Sonne so weit entfernt ist, dass die Sonnenstrahlen an
beiden Orten parallel auf die Erde fallen.
Mit Hilfe der Schattenlänge konnte
Eratosthenes nun den Winkel zwischen den beiden Stöcken bestimmen (wenn man sich
diese bis zum Erdinneren verlängert denkt). Er kam auf sieben Grad, was rund
1/50 des Gesamtumfangs von 360 Grad einer Kugel ist. Eratosthenes ermittelte nun
die Strecke von Alexandria nach Syene. Ob er dazu jemanden beauftragte, die Strecke von Alexandria nach Syene abzuschreiten
oder er sich auf Kartenmaterial verließ, sei dahingestellt. Er erhielt zumindest
als Entfernung zwischen den Orten circa 800 Kilometer - multipliziert mit 50
ergibt dies einen Erdumfang von 40.000 Kilometern, was recht nahe am heutigen
Wert liegt. (ds/22. April 2008)
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