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Muss man wirklich fünf Jahre Physik studieren, um
Astronomie zu machen oder kann man auch ohne Umwege gleich Astronomie bzw.
Astrophysik studieren? Stimmt es, dass die Vorlesungen in Englisch sind?
In der Regel sind in Deutschland Astronomie oder Astrophysik keine
Diplom-Studienfächer, sondern man studiert Physik, erstellt dort eine
Diplomarbeit - oft schon mit einem astrophysikalischen Thema - und promoviert dann
in Astronomie. Das ist im Grunde genommen auch gar nicht schlecht, denn
Astronomie hat heute viel mehr mit Physik zu tun als sich das mancher
Sternenfreund vorstellen mag. Die Computerprogramme der Astronomen, die
Galaxien, das ganze Universum oder nur die Atmosphäre von Sternen simulieren,
enthalten jede Menge von Formeln, die oft aus ganz anderen Gebieten der
Physik stammen. Und auch beobachtende Astronomen benötigen eine gehörige Portion
Physik für ihre Arbeit. Zudem ist ein Astronomie-Studium nicht unbedingt eine
Ausbildung, die "zukunftssicher" ist. Es gibt wesentlich mehr Studenten und
Astronomie-Doktoranden als feste Stellen, so dass ein breiteres physikalisches
Wissen manche alternative Berufschance eröffnen kann. Von der oben genannten
Diplom-Regel gibt es aber - angesichts neuer europäischer Abschlüsse - inzwischen Ausnahmen: So bietet
beispielsweise die Universität Bonn inzwischen die Möglichkeit an, ein Studium
zum "Master of Astrophysics" zu belegen, das sich von einen
Physikdiplom-Studium unterscheidet. Nähere Einzelheiten dazu gibt es direkt bei der
Universität Bonn unter
http://www.astro.uni-bonn.de/german/students_studies.php. Doch dürfte auch hier gelten, dass man ohne Physik- und robuste Mathematik-Kenntnisse nicht weiterkommt.
Ähnliches gilt übrigens auch für englische Sprachkenntnisse. Mehr und mehr deutsche
Universitäten gehen dazu über, Fachvorlesungen, also meist nicht die
Einführungsvorlesungen in ein Thema, in Englisch anzubieten. Für die Studenten
mag das zunächst als ein Nachteil erscheinen, ist aber im Grunde genommen ein
enormer Vorteil: Die Wissenschaftssprache ist nun einmal Englisch, viele
Fachbücher gibt es nur auf Englisch, die Fachzeitschriften erscheinen nur auf
Englisch und wer einmal eine astronomische Konferenz besucht, wird um Englisch
nicht herumkommen. (ds/25.
Mai 2007)
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