Die Oortsche Wolke ist zunächst einmal nur eine Theorie: J. H.
Oort hatte erstmals vorgeschlagen, dass es in einem Abstand von rund
40.000 bis etwa 150.000 Astronomischen Einheiten (eine Astronomische
Einheit ist die mittlere Entfernung von der Erde zur Sonne) ein
riesiges Reservoir an Kometenkernen gibt. Für diese Annahme gibt es
gute Gründe: So soll es sich bei der Oortschen Wolke um das Material
von der Entstehung unserer Sonne und des Planetensystems handeln,
das eben nicht zur Sonne oder zu Planeten wurde. Außerdem nimmt man
an, dass durch Wechselwirkungen mit vorbeiziehenden Sternen einige
dieser Kometenkerne abgelenkt und auf einen Orbit um die Sonne
geschickt werden. Diese Kometen beobachten wir dann als
nicht-periodische Kometen.
Als unlängst der Planetoid Sedna entdeckt wurde, spekulierten einige
Forscher, dass er eventuell zu einer "inneren Oortschen Wolke" gehören könnte
(siehe
Bericht vom 16. März 2004). Sedna ist allerdings deutlich
dichter an der Sonne dran als die vermutete Oortsche Wolke. Beobachtungen des
Hubble-Weltraumteleskops ergaben, dass Sedna keinen Mond hat
(siehe
Bericht vom 15. April 2004). (ds/24. Mai
2004)
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