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Stimmt es, dass Aufnahmen der Planeten unseres Sonnensystems die Farben nicht so
wiedergeben, wie sie das menschliche Auge beispielsweise im Anflug sehen würde?
Wie sieht es bei den Bildern von den Mars-Rovern aus?

Eine kleine Sonnenuhr dient zur Kalibrierung der Farben der
Kamera auf den Mars-Rovern. Oben ein Bild bei hohen, unten bei
niedrigem Sonnenstand. Die Farben unterscheiden sich deutlich.
Fotos: NASA / JPL
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Astronomische Objekte werden meist in
verschiedenen Wellenlängenbereichen beobachtet, je nachdem an welchen
Details man interessiert ist. So lassen sich beispielsweise
Wolkenstrukturen am besten im ultravioletten Bereich des Spektrums
studieren. Wenn man nun ein Objekt in einem bestimmten
Wellenlängenbereich beobachtet, der gar nicht mit dem menschlichen Auge
wahrnehmbar wäre, geben die dargestellten Farben oft verschiedene
Intensitäten der Strahlung in diesem Wellenlängenbereich wieder. So
direkt beobachten könnten man das Objekt nie. Manchmal werden
später Aufnahmen aus verschiedenen Wellenlängenbereichen so kombiniert,
dass das entstehende Bild dem visuellen Eindruck recht nahe kommt.
Bei den Aufnahmen die die Mars-Rover zur Erde senden hat man noch andere
Probleme: Die eindrucksvollen Panoramaaufnahmen können nicht auf einmal gewonnen
werden und werden über einen längeren Zeitraum gemacht, in dem die
Sichtverhältnisse und das Licht sich ändern können. Wenn man nun die
einzelnen Aufnahmen zu einem großen Bild kombiniert, muss man versuchen, hier
einen möglichst gleichmäßigen Farbton hinzubekommen, der der wirklichen Farbe
recht nahe kommt.
Hinzu kommt noch, dass die Rover Farbbilder aus einer Aufnahme
mit einem Rot-, einem Grün- und einem Blau-Filter kombinieren. Daraus nun die
richtige Farb-Mischung zu erzeugen, ist nicht immer ganz einfach. Neben
zahlreichen Laborversuchen die im Vorfeld gemacht wurden, haben die Rover auch
eine Kalibrierungstafel (die gleichzeitig eine Sonnenuhr ist, siehe
astronews.com-Bericht vom
22. April 1999 und Bild) dabei, mit deren Hilfe die Techniker versuchen
die Farben zu justieren.
Das wird noch zusätzlich erschwert, wenn Aufnahmen in
Wellenlängenbereichen gemacht werden, die das menschliche Auge gar nicht sehen
kann. Die meisten aktuellen Aufnahmen, so schriebt die NASA auf ihrer
Mars-Rover-Webseite entsprechen derzeit nicht exakt dem, was ein Mensch sehen
würde. (ds/27. Februar
2004)
Haben Sie auch eine Frage? Frag astronews.com.
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