1. Eine Frage, warum hat der Mond kein / so wenig Wasser?
Ist das dort durch die Hitze des Einschlages gleich verdampft, auf der Erde nicht?
Teilweise, vermutlich. Auch andere volatile (flüchtige) Stoffe sind auf dem Mond verarmt gegenüber dem Erdmantel.
Teilweise hat der Mond diese flüchtigen Stoffe später verloren / nicht halten können.
Teilweise hat die Erde nach der Entstehung des Mondes vermutlich mehr wasserhaltige Asteroiden angezogen als der Mond.
Warum zeigt er uns gerade heute die kraterarme Seite? Die soll dabei aufgeschmolzen sein, alles wurde auf die Rückseite zerstreut.
Der Mond hat eine "Unwucht", das Massezentrum liegt nicht genau im geometrischen Zentrum - vielleicht wegen diesem Einschlag und der damit einhergehenden Zerstörung der ursprünglichen, dicken Kruste auf der Vorderseite. Mit dieser Unwucht gibt es nur zwei stabile Konfigurationen, die er einnehmen konnte: mit der heutigen Vorderseite zu uns, oder mit der heutigen Rückseite zu uns. Jeder dieser beiden Zustände konnte mit einer Wahrscheinlichkeit von ca. 50% eintreten.
Dass unser "irdisches" Wasser überwiegend aus dem äusseren Sonnensystem gekommen sein muss war schon lange bekannt und erscheint mir logisch.
So klar ist das nicht. Das Wasser der Erde passt zu CM Chondriten, aber nicht zu Kometen, zumindest nicht zu allen. Es ist nicht ganz klar, was hier mit "äusseres Sonnensystem" gemeint ist - das könnte z.B. die Zone zwischen den Bahnen von Jupiter und Neptun sein, in der es heute keine "dort geborenen" Kleinkörper mehr gibt (nur die Zentauren, aber die wandern aus dem Kuipergürtel ein).
Bei einer gemächlichen Spirale
Für eine spiralbahn brauchst du eine konstant gegen die Bewegungsrichtung wirkende Kraft, also z.B. eine Gasscheibe. Andere Planeten wirken mal in diese, mal in jene Richtung und führen deshalb nicht zu einer Spiralbahn.
Um die Frage zu beantworten, die Idee ist wohl, dass wiederholte nahe Vorbeiflüge an (existierenden oder längst zerstörten) Planeten die Bahn Theias langsam nach innen wandern liessen. Einige CM-Asteroiden finden sich ja z.B. auch im Asteroidengürtel - diese müssten auf ähnliche Weise dorthin eingebremst worden sein.
ich hatte eher gedacht, dass Theia dort entstanden ist und als Proto-Planet ebenso wie die Proto-Erde auf einer ähnlichen Umlaufbahn war, vielleicht sogar in einem Lagrangepunkt stabilisiert.
Im Lagrange-Punkt hätte sie wohl kaum eine CM-ähnliche Zusammensetzung. Die Lagrange-Punkt-Hypothese wurde ja überhaupt erst deshalb vorgeschlagen, weil Theia dort (vermeintlich) die gleiche Zusammensetzung wie die Erde haben könnte. Das basiert aber auf einer sehr vereinfachenden Vorstellung der Planetenbildung. Ich würde diese Idee vorerst als nette, aber schwierig zu bestätigende Idee beiseite legen. A priori ist sie nicht sehr wahrscheinlich, mit den neuen Erkenntnissen aus Münster erst recht nicht.