Sissy
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Hi Enas Yorl,
wer hat die Kosten der historischen Auswanderwellen bezahlt? Die Auswanderer selber, deren Vorfahren, die Gesellschaft.
Politiker können "das Volk" oder auch nur einzelne Individuen nicht auf Dauer am Auswandern hindern. Wenn man Auswanderwillige wirklich konsequent am Auswandern hindern will, muß man sie entweder lebenslang in Gefängnisse einsperren oder umbringen. Wurde z.B. von der DDR Führung mit dem Schußbefehl für Republikflüchtlinge versucht. Hat nicht funktioniert. Am Schluß ist die Menge über die Mauer geklettert...
Ich glaube nicht daran, daß Politiker oder Konzerne eine Auswanderung bezahlen oder auch nur anstoßen werden. Aber die Menschen werden jede sich bietende Möglichkeit ergreifen, um zu neuen Ufern aufzubrechen. Aus Neugier, aus Berechnung, aus Ehrgeiz, aus Frust über ihre derzeitige Situation, weil es prinzipiell machbar ist, aus Not... Gründe gibt es viele...
nein, ich bin nicht sauer. Deine Einwände sind berechtigt. Aber jeder Mensch hat Visionen. Bei einigen werden aus dieseen Visionen gepaart mit Neugier, Können und Durchhaltewillen konkrete Projekte. Manche davon scheitern grandios. So wie Scotts Expedition zum Südpol... Das hat aber andere nie davon abgehalten, an ihren eigenen Visionen festzuhalten und es zu versuchen... Sonst säßen wir noch immer in der Savanne in Afrika und würden uns gegenseitig lausen...
Die Menschheit hat in den letzten 50 Jahren die Türe zum Weltall aufgestoßen. Wir haben die Technik entwickelt, mit der man prinzipiell Lasten und Menschen in den Orbit und darüber hinaus schicken kann. Zuerst als Waffen (Raketen im 2. Weltkrieg), dann als Droh- und Imageprojekt im Kalten Krieg, dann zivil als Grundlagenforschung. Finanziert von den reichen Nationen der Erde. Den USA, UDSSR (die sich damit übernommen hat), Europa, Indien, China und Japan.
Inzwischen gibt es erste Ansätze für Produktion von Gütern im freien Fall (Medikamente, Datenträger, ...), die unter irdischer Schwerkraft nicht machbar wären... Konzerne finanzieren die entsprechende Forschung und stehen in den Startlöchern, die legen los, sobald Machbarkeitsstudien eine gewisse Erfolgschance prognostizieren...
Mittlerweile sind es Privatpersonen mit viel Knete, die sich ernsthaft mit Raumfahrtprojekten beschäftigen. Und das sehr erfolgreich! Privatpersonen und straff geführte Unternehmen haben wesentlich weniger "Wasserkopf" als politische Systeme, die ihre Ausgaben durch ein Parlament genehmigen lassen müssen... Die werden auch nicht alle paar Jahre gewählt und verplempern einen großen Teil ihrer Amtszeit mit Wahlkampf und Meinungsanalysen. Die folgen ihren Visionen.
Ich bin überzeugt davon, daß Privatunternehmen auf den Kenntnissen der letzten 50 Jahre schneller aufbauen können als staatliche Stellen. Möglicherweise erleben wir noch private Industrien im All oder auf dem Mond. Deren Belegschaften könnten "halbfreiwillige" Auswanderer werden. Sich nach einiger Zeit außerhalb der Erde dazu entschließen, nicht mehr zurückzukehren. Und ihrem Arbeitgeber die Loyalität aufkündigen. Machtverhältnisse sind nie fest zementiert. Die verschieben sich laufend...
Die Kolonisten in Nordamerika, Australien und Neuseeland haben diesen Schritt auch gemacht...
Ich persönlich glaube nicht, daß durch eine "Realityshow" samt Merchandysingprodukte genügend Geld für eine ernsthafte Besiedelung des Mars zusammen kommt.
Zu einer echten Auswanderwelle könnte es dagegen aus einer Ecke kommen, die momentan keiner auf dem Radar hat. Religiöse Gruppen. Die verfügen über genügend Knete, Beziehungen, Skrupellosigkeit und Mitgliederzahlen, die alles machen, was von "oben" angeordnet/gepredigt wird...
Sissy
Nur wer sollte so ein Projekt finanzieren? Die Erdbevölkerung hätte davon nichts, wo ist da der wirtschaftliche oder politische Anreiz für so eine Unternehmung?
wer hat die Kosten der historischen Auswanderwellen bezahlt? Die Auswanderer selber, deren Vorfahren, die Gesellschaft.
Politiker werden sich fragen müssen, schicken wir Menschen zum Mars oder investieren wir das Geld lieber in den Küstenschutz.
Politiker können "das Volk" oder auch nur einzelne Individuen nicht auf Dauer am Auswandern hindern. Wenn man Auswanderwillige wirklich konsequent am Auswandern hindern will, muß man sie entweder lebenslang in Gefängnisse einsperren oder umbringen. Wurde z.B. von der DDR Führung mit dem Schußbefehl für Republikflüchtlinge versucht. Hat nicht funktioniert. Am Schluß ist die Menge über die Mauer geklettert...
Gravitation. Ich weiß zwar im Moment keinen konkreten Anwendungsfall, der bei Marsgravitation optimale Bedingungen hat, aber das wußte man vor anderen Entwicklungen auch nicht. Und Einnahmen durch Schulungen, Bücher, Videos, Trainingscamps und Ausrüstungsgegenstände, die man Auswanderungswilligen verkaufen kann.Konzerne werden fragen, was hat der Mars uns zu bieten, was wir auf Luna oder den NEOs nicht günstiger bekommen können.
Ich glaube nicht daran, daß Politiker oder Konzerne eine Auswanderung bezahlen oder auch nur anstoßen werden. Aber die Menschen werden jede sich bietende Möglichkeit ergreifen, um zu neuen Ufern aufzubrechen. Aus Neugier, aus Berechnung, aus Ehrgeiz, aus Frust über ihre derzeitige Situation, weil es prinzipiell machbar ist, aus Not... Gründe gibt es viele...
Jetzt bitte nicht sauer sein. Visionen sind eine schöne Sache, aber um sie zu realisieren kommt man um die lästige Frage "Wer zahlt das?", nun einmal nicht herum.
nein, ich bin nicht sauer. Deine Einwände sind berechtigt. Aber jeder Mensch hat Visionen. Bei einigen werden aus dieseen Visionen gepaart mit Neugier, Können und Durchhaltewillen konkrete Projekte. Manche davon scheitern grandios. So wie Scotts Expedition zum Südpol... Das hat aber andere nie davon abgehalten, an ihren eigenen Visionen festzuhalten und es zu versuchen... Sonst säßen wir noch immer in der Savanne in Afrika und würden uns gegenseitig lausen...
Die Menschheit hat in den letzten 50 Jahren die Türe zum Weltall aufgestoßen. Wir haben die Technik entwickelt, mit der man prinzipiell Lasten und Menschen in den Orbit und darüber hinaus schicken kann. Zuerst als Waffen (Raketen im 2. Weltkrieg), dann als Droh- und Imageprojekt im Kalten Krieg, dann zivil als Grundlagenforschung. Finanziert von den reichen Nationen der Erde. Den USA, UDSSR (die sich damit übernommen hat), Europa, Indien, China und Japan.
Inzwischen gibt es erste Ansätze für Produktion von Gütern im freien Fall (Medikamente, Datenträger, ...), die unter irdischer Schwerkraft nicht machbar wären... Konzerne finanzieren die entsprechende Forschung und stehen in den Startlöchern, die legen los, sobald Machbarkeitsstudien eine gewisse Erfolgschance prognostizieren...
Mittlerweile sind es Privatpersonen mit viel Knete, die sich ernsthaft mit Raumfahrtprojekten beschäftigen. Und das sehr erfolgreich! Privatpersonen und straff geführte Unternehmen haben wesentlich weniger "Wasserkopf" als politische Systeme, die ihre Ausgaben durch ein Parlament genehmigen lassen müssen... Die werden auch nicht alle paar Jahre gewählt und verplempern einen großen Teil ihrer Amtszeit mit Wahlkampf und Meinungsanalysen. Die folgen ihren Visionen.
Ich bin überzeugt davon, daß Privatunternehmen auf den Kenntnissen der letzten 50 Jahre schneller aufbauen können als staatliche Stellen. Möglicherweise erleben wir noch private Industrien im All oder auf dem Mond. Deren Belegschaften könnten "halbfreiwillige" Auswanderer werden. Sich nach einiger Zeit außerhalb der Erde dazu entschließen, nicht mehr zurückzukehren. Und ihrem Arbeitgeber die Loyalität aufkündigen. Machtverhältnisse sind nie fest zementiert. Die verschieben sich laufend...
Die Kolonisten in Nordamerika, Australien und Neuseeland haben diesen Schritt auch gemacht...
Ich persönlich glaube nicht, daß durch eine "Realityshow" samt Merchandysingprodukte genügend Geld für eine ernsthafte Besiedelung des Mars zusammen kommt.
Zu einer echten Auswanderwelle könnte es dagegen aus einer Ecke kommen, die momentan keiner auf dem Radar hat. Religiöse Gruppen. Die verfügen über genügend Knete, Beziehungen, Skrupellosigkeit und Mitgliederzahlen, die alles machen, was von "oben" angeordnet/gepredigt wird...
Sissy