Hallo zusammen,
ich hoffe sehr, dass galileo2609 in diesem Thread noch mindestens einen Beitrag schreibt, da ich nicht die meisten Beiträge in diesem Thread haben möchte.
In der Beurteilung denke ich kann man sich
galileo2609 vollumfänglich anschliessen, auch wenn ich nicht weiss, ob eine administrative Massnahme (z.B. Threadschliessung) überhaupt erforderlich ist.
Rückblickend muss ich einräumen, dass ich zwar auch Neues lernen durfte - obgleich mich persönlich die Gültigkeit von Sicherheitsanalysen physikalisch wenig interessiert, da die Realität nicht aus Abschätzungen zur sicheren Seite hin, sondern aus experimentellen Daten besteht und die zugrundeliegenden theoretischen Modelle hierzu in diesem Thread kaum angesprochen wurden - aber die Lernresistenz gewisser Leute einfach frustrierend ist. Wahrscheinlich ist das
die Lektion, die ich in diesem Thread lernen musste: Verängstigte Laien sind oftmals völlig lern- und erkenntnisresistent. Und sie haben zahlreiche Mitläufer, wie man den Kommentaren selbst auf einer renommierten Seite wie derjenigen der NZZ ("Neue Zürcher Zeitung") entnehmen kann.
Selbst nach fast 4 Monaten (!) Aufklärungsarbeit räumen diese Leute zwar ein, "etwas" gelernt zu haben, doch sie suchen geradezu verzweifelt eine andere Unstimmigkeit - physikalisch noch absurder als die erste Unstimmigkeit - und legitimieren damit, juristische Schritte ergreifen zu wollen. Das ist zwar zweifelsohne besser als Gewaltaktionen zu planen, zeugt aber dennoch nicht minder davon, wissenschaftliche Realitäten nicht anerkennen zu wollen und ich frage mich, woher diese Ablehnung der etablierten Physik bei so vielen Menschen kommt.
Ich hatte gehofft, diesen Leuten mit meinem Beispiel über Hochgeschwindigkeitszüge die Augen zu öffnen, konnte (und nota bene:
kann !) hier identisch gleich argumentieren wie die LHC-Kritiker und ihre Argumentation völlig ad absurdum führen, doch obgleich es nun klar beweisbare mathematisch-logische Schlussfolgerungsmethodiken und keine unbekannten Mini-Schwarzen Löcher sind, werden auch diese von den LHC-Kritikern - meist auf einer persönlichen Ebene - abgelehnt. Vielleicht muss ich mich damit zufriedengeben, dass nun einige der LHC-Kritiker erkannt haben, dass Professor Rössler's Theorem irrelevant bei der Sicherheitsbeurteilung der Erde ist, doch ich werde den Eindruck nicht los, dass diese Kritiker nur darauf warten, doch den Rössler wieder hervorzaubern zu können.
Dass diese lernresistenten Leute es schaffen, sich in durchaus anerkannten Medien Gehör zu verschaffen, muss als erschreckend gewertet werden, zumal es von da aus ein Leichtes ist, panikhafte Massenhysterien auszulösen, für die sich dann natürlich niemand verantwortlich fühlt und sich ein solcher Kritiker realistischerweise im Falle eines Klagefalles auch herauszureden vermag.
Es ist wohl ein Zeichen der vereinfachten Kommunikationsverbreitung, ganz konkret der Möglichkeiten des Internet, dass sich solche Leute mit wenig Aufwand "überproportional" Gehör verschaffen können; zum jetzigen Zeitpunkt indes genügt dieser überproportionale Anteil (noch) nicht, sich bei den offiziellen Stellen Gehör verschaffen zu können, d.h. die offiziellen Stellen vertrauen nach wie vor offiziellen Titeln im Fachgebiet mehr als zahlreichen Worten, auch wenn wir gerade in diesem Thread erkannt haben, wie problematisch es wird, wenn eine Person mit offiziellem Titel diesen für seine privaten Interessen einzusetzen versucht, ohne zu reflektieren, dass ein solcher offizieller Titel auch mit einer Verantwortung verbunden ist.
Dass diese Situation von Kritiker oftmals angeprangert wird, es würden "Verschwörungen" oder sonst wie gestaltete "unpassende" Zusammenhänge bestehen, wird nicht weiter verwundern.
Ich persönlich sehe somit weiterhin die dringende Aufgabe,
Vertrauen zu vermitteln, ein Vertrauen in eine Naturwissenschaftlichkeit, das nicht im reinem Glauben, sondern im
Fachargument begründet liegt.
Freundliche Grüsse, Ralf