Außerirdische: Gut oder Böse?

Bynaus

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mac schrieb:
Bynaus‘ Inhibitor-Szenario ist in meinen Augen ein schwach motiviertes Spezialkonstrukt zur Befriedigung des Fermiparadoxons, ohne die Hoffnung auf weit verbreitete Intelligenz aufgeben zu müssen.

Genau das ist es auch in meinen Augen, nur dass wir uns nicht falsch verstehen... :)

Eine Alternative, von mir aus ein ziemlich konstruiertes Szenario, warum wir keinen Kontakt zu ETIs haben, unter der Annahme, dass sie häufig sind. Die einzigen weiteren Alternativen sind, dass entweder Zivilisationen unglaublich selten sind, so dass sie es in der Zeit seit der Entstehung des Universums noch nicht bis zu uns geschafft haben (dh, die nächste Zivilisation ist ~1 Hubble Radius weit weg), oder aber, Zivilisationen sind nicht ganz so selten, zerstören sich dafür umso zuverlässiger selbst. Beziehungsweise, wenn man es etwas optimistischer formulieren will, Zivilisationen breiten sich nie besonders weit ins Universum aus. Diese letzte Option ist meiner Meinung nach die mit Abstand wahrscheinlichste Antwort auf das Fermi-Paradoxon. Sie passt auch zum Mediokritäts-Prinzip, dh (in diesem Kontext), zu unserer Beobachtung, dass unsere eigene Zivilisation immer noch auf dem Heimatplaneten sitzt, ohne je eine autarke Kolonie gegründet zu haben, und wir deshalb vernünftigerweise davon ausgehen müssen, dass sich das auch nie gross verändern wird.

Wenn wir jemals ETIs treffen sollten, dann vielleicht in der (kosmologisch) fernen Zukunft, wenn wir dann noch da sind oder sie uns mittels Wurmlöchern erschliessen.

Aber ansonsten hast du natürlich meine volle Zustimmung. ;)
 

Alex74

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@Spacefan:

Mir fällt auf, daß Du immer wieder die Kosten als Hinderungsgrund für interstellare Raumfahrt - auch Außerirdischer - anführst.

Über zwei Ecken gedacht meinst Du sicher das richtige; letztlich spiegeln "Kosten" aber nur einen Aufwand gemessen an einem bestimmten Wirtschaftssystem wider, solange das, was da kostet auch verfügbar ist.

Ich gebe Dir ein paar Beispiele wieso es nicht unbedintg sinnvoll ist, immer von den Kosten zu reden wenn etwas erreicht werden soll;

-Bei uns auf der Erde kosten Arbeitskräfte viel Geld. Hochspezialisierte Arbeitskräfte kosten noch mehr. In Sklaven haltenden Gesellschaften oder solchen, wo es als Ehre gilt für so ein Projekt kostenlos arbeiten zu dürfen kannst Du das schon nicht mehr rechnen.

-Was kostet etwas, das prinzipiell nicht ausreicht? Du willst eine Wüsendurchquerung planen und bekommst als Proviant ein Glas Wasser angeboten; mehr gibt es leider gerade nicht. Angesichts der Seltenheit müßte es gerade sehr teuer sein, für Dein Vorhaben ist der Kauf aber unsinnig, die Unternehmung klappt so oder so nicht.

-Was ist das, was Du bezahlen mußt Dir überhaupt wert? Uns hier sind Sozialversicherungen, stabile Renten und Luxusgüter für jedermann viel wert, eine interstellare Mission würde insgesamt vielleicht sogar viel weniger kosten als das gesamte deutsche Bruttoinlandsprodukt. Aber wollen wir auf Luxusgüter und all das verzichten nur um ein paar Leute da hoch zu schicken? Eine andere Kultur sieht das vielleicht anders, für die könnte es das wichtigste überhaupt sein, daß "ihr Volk" woanders hin fliegt und jeder dafür massiv spendet.

-was kostet etwas, das man unbedingt braucht, das aber einfach nicht verfügbar ist? Ein effizienter, politisch unproblematischer und trotzdem starker Antrieb zum Beispiel. Das gibt es einfach nicht.

-Über welche Technik unterhalten wir uns für einen solchen Flug? Prinzipiell ist ein Atombombenantrieb schon heute möglich und wäre sensationell effektiv. Aber das will keiner, weswegen man sich was weitere Reisen angeht immer nur über extravagantere oder ineffizientere (und damit teurere...) Antriebe unterhält. Eine andere Kultur hat mit Atombomben als Antrieb vielleicht kein Problem. Die sparen sich also mindestens den Aufwand, all die Demonstranten mit Wasserwerfern zurückzuhalten.

Daher: es liegt weniger an den Kosten sondern mehr an der Relation Aufwand / Nutzen; das ist für unsere Maßstäbe einfach nicht sinnvoll, kurz: wir wollen nicht. Ich wäre jedenfalls nicht bereit, eine Partei zu wählen die massivste Einschnitte bei Löhnen und Sozialstrukturen vornehmen will um ein Raumschiff zu bauen und verlangt, daß jeder dafür kostenlos seine Arbeitskraft zur Verfügung stellt.

Gruß Alex
 
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Kibo

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Je nachdem wie man das Wort Kosten definiert, deckt es sich mit dem Aufwand. Mit Kosten ist nicht immer gleich Geld gemeint. Etwas kann genau so gut auch Zeit oder Leben kosten.

mfg Kibo
 

mac

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Hallo ZA RA,

also zuerst dachte ich dass man verstehen kann was Du schreibst, aber dann hat mich das hier total verwirrt...
beschribene friedliche
...jetzt ist der ganze Text dahin und ich versteh nichts mehr vom gesamten. :D
Imho wichtig, die Info und Ansicht.
Viel Glück
ich hatte mit 'spacefan's Text, zumindest im Kontext, keine Probleme.

Im Gegensatz dazu, gelingt es mir nicht Deiner Aneinanderreihung von Worten irgend einen Sinn zu entnehmen.

Herzliche Grüße

MAC
 

spacefan

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Mit deiner Definition über Preise etc. hast du natürlich recht, die Errichtung eines solchen Raumschiffs muss nicht unbedingt etwas kosten, auch wenn ich es für unwahrscheinlich halte, dass eine fortschrittliche Kultur einen Sklavenstaat besitzt, aber das ist nicht weiter wichtig.
Es ist aber aufwändig, interstellaren Handel zu betreiben, ich meine, schon allein mögliche kulturelle Unterschiede sowie die Kommunikation wären ein Problem, und Handel oder technologischer Austausch wäre auch nicht sehr nützlich. Wäre es sinnvoll, ein Raumschiff zu bauen, um dann nach mehreren Jahrtausenden ein Paar Tonnen von irgendwelchen Waren mit nach Hause zu bringen?

Nein! Wenn man interstellare Raumfahrt betreibt, dann um sich (das eigene Volk) auszubreiten. Es gibt zwar so Filme, wie Stargate oder Star Trek, in denen man mit Überlichtgeschwindigkeit in der Gegend herum reisen kann, aber das ist nicht möglich.

Und wenn man versuchen würde, sich auf bereits von ETI bewohnten Planeten niederzulassen, wäre das diesem Volk sicher nicht recht.
Ich meine, wenn hier ein riesiges Raumschiff auftauchen würde und ganz Europa in eine außerirdische Kolonie verwandeln würde, hätte das auch diplomatische Konsequenzen.

Und zu dem "Atombombenantrieb": Das stimmt schon, dass so ein Antrieb effektiv wäre, immerhin könnte man mit dem sogenannten nuklearen Pulsantrieb bis zu 0,03 c (also 3% der Lichtgeschwindigkeit) erreichen, aber es wäre ein Verstoß gegen allgemein gültige Gesetze für Raumfahrtmissionen, da die Stationierung von Massenvernichtungswaffen im Weltall verboten ist.
 
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ZA RA

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Hallo spacefan,
na endlich ist mal einer auf die Idee gekommen, dass Zitat entsprechend einzusetzen. Applaus. ;) Echt. Ich habe schon "gemerkt" das Du anscheinend
"gut drauf bist".

Nun gut es war sicher kein einfach zu deutender Scherz als ich aufs fehlende e hinwies. Kritik wars auf jeden Fall nicht. Ich beschwere mich nicht über Grammafehler, nicht weil ich selbst Probleme damit habe (Das nutzt man auch gerne mal andrerseits.) oder es hier keine gäbe. Mich hatte nur erstaunt das Du letztendlich die Grammatik erwähntest. Es gibt schlimmeres als dort zu fehlen, zb. die Vorurteile anderer wenns um die Auseinandersetzung betr. wissenschaftlicher Themen geht.
Allg. Fehler gehören zur Wissenschaft und sind wenn überhaupt weit weniger Schlimm als vorhergehendes Argument. Nur so als Stellungnahme zu deinem vorletzten Post.

Eine Person, die nie einen Fehler gemacht hat, hat nie etwas Neues probiert.
Albert Einstein
Suche nicht nach Fehlern, suche nach Lösungen.
Henry Ford
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
Johann Wolfgang von Goethe ;)

So meine allg Schlussfrage weiterhin zum Thema:
Was ist den Gut und was ist Böse?
Ich glaube dass "wir" hier schon ziemlich überlastet sind eine entsprechend wissenschaftliche Definition abzugeben.

Nehmen wir doch mal den Film am Tag als die Erde Stillstand.
Der Ausserirdische kommt und bedroht die Menschen auf der Erde um diese zu retten.
Also die Natur an sich. Ist der Mensch etwa Böse und oder keine Natur?
Ist die Sonne Böse oder Gut.
Ist ein SL ein Monster oder Vater der Galaxien.
Gut und Böse sind bspw. religiösen Gebrauchs aber hier in einem Astrophysikforum?
Na gut ihr seit ja gerade bei wirtschaftlichen Überlegungen, da kann ich nicht mithalten sozus., da es mir schon genug Probleme bereitet mir eine überlegene Zivilisation, die es bis hierher schaft, als Kapitalisten vorzustellen. :D :D Na ich lass mich mal überraschen.
Gruss
z
 
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mac

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Hallo spacefan,

Mit deiner Definition über Preise etc. hast du natürlich recht, die Errichtung eines solchen Raumschiffs muss nicht unbedingt etwas kosten, auch wenn ich es für unwahrscheinlich halte, dass eine fortschrittliche Kultur einen Sklavenstaat besitzt,
Sklaven arbeiten nicht umsonst. Maschinen auch nicht.



Es ist aber aufwändig, interstellaren Handel zu betreiben, ich meine, schon allein mögliche kulturelle Unterschiede sowie die Kommunikation wären ein Problem, und Handel oder technologischer Austausch wäre auch nicht sehr nützlich. Wäre es sinnvoll, ein Raumschiff zu bauen, um dann nach mehreren Jahrtausenden ein Paar Tonnen von irgendwelchen Waren mit nach Hause zu bringen?
Denk mal daran, wie aufwändig es im 16.ten Jahrhundert war, Gewürze als Handelsware zu transportieren und erst recht noch in der Zeit davor, als es überwiegend über den Landweg ging. Trotzdem hat der Begriff reicher Pfeffersack auch heute noch seine Bedeutung.

Es ist weniger eine Frage wie aufwändig etwas ist, als mehr die Frage, welche Alternativen gibt es? Wenn dieser Weg mit weniger Aufwand bessere Resultate liefert, dann wird man ihn gehen, sobald man so weit ist. Das bedeutet nicht, daß die Hürde nicht riesengroß ist. Und ich glaube auch nicht, daß man sich auf diesem Wege mit Wasserstoff versorgen wird.



Und wenn man versuchen würde, sich auf bereits von ETI bewohnten Planeten niederzulassen, wäre das diesem Volk sicher nicht recht.
Es gibt sehr gute Gründe anzunehmen, daß wir kein Volk finden werden, dem das ‚nicht recht‘ ist. Aber schon ein Leben tragender Planet wäre für uns, zumindest als Aufenthaltsort, wahrscheinlich unbrauchbar. Und das hat nichts mit Ethik oder oberster Direktive zu tun.



Ich meine, wenn hier ein riesiges Raumschiff auftauchen würde und ganz Europa in eine außerirdische Kolonie verwandeln würde, hätte das auch diplomatische Konsequenzen.
besonders scharf formuliertes Protestschreiben? Oder wie meinst Du das?

Ich glaube nicht, daß sie Europa in eine Kolonie verwandeln, könnte mir aber vorstellen, daß sie Asteroiden- und Kuipergürtel ‚fressen‘ und diejenigen von uns, die ‚rauf‘ kommen, vielleicht auch. Kommt drauf an was es kostet und was es bringt und ob ‚wir‘ giftig/virulent sind. (wir = die Mitglieder unserer Biosphäre) ich könnte mir aber auch ganz andere Abläufe vorstellen. Ist nicht wirklich vorhersehbar, zumindest nicht für mich.

Herzliche Grüße

MAC
 

Schmidts Katze

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Aber schon ein Leben tragender Planet wäre für uns, zumindest als Aufenthaltsort, wahrscheinlich unbrauchbar. Und das hat nichts mit Ethik oder oberster Direktive zu tun.

Nein, das hätte mit Montezumas Rache zu tun.
Ich glaube, den Kontakt zwischen zwei unabhängig voneinander entstandenen Biologien würden höchstens Lebensformen auf der Ebene von Hefen oder Schimmel überleben, höheres Leben hätte keine Chance.

Grüße
SK
 

Bynaus

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Ich glaube, den Kontakt zwischen zwei unabhängig voneinander entstandenen Biologien würden höchstens Lebensformen auf der Ebene von Hefen oder Schimmel überleben, höheres Leben hätte keine Chance.

Sicher? Ich bin mir da nicht so sicher. "Nicht überleben" würde ja bedingen, dass die verschiedenen Biologien miteinander interagieren. Kann man denn als gesichert annehmen, dass sie das tun würden? Und kann man annehmen, dass das zwingend tödlich ausgehen würde? Es gibt auch auf der Erde eine ganze Menge exotischer Stoffe, von denen einige giftig sind, andere harmlos. Genauso wäre es vermutlich mit einer Exobiologie: der Kontakt damit wäre teilweise problemlos, teilweise gefährlich - nicht viel anders als der Kontakt mit irdischen Lebewesen also.
 

Schmidts Katze

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Ziemlich sicher.
Es ist schon problematisch, auf einen anderen Kontinent zu reisen.

Der Kontakt mit einer völlig fremden Biologie würde wahrscheinlich zu einem kompletten Versagen meines Immunsystems führen.
Die Mikroorganismen würden mich als einen Klumpen organischer Chemie betrachten, der abgebaut wird, und mein Körper hätte dem nichts entgegenzusetzen.
 

ZA RA

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Ich glaube, den Kontakt zwischen zwei unabhängig voneinander entstandenen Biologien würden höchstens Lebensformen auf der Ebene von Hefen oder Schimmel überleben, höheres Leben hätte keine Chance.

Hallo SK,
gibts zu diesem Glauben auch ne Indizienkette, Link oder Lesetip?
Mich erstaunt die Überlegung und ich hätte gerne näheres erfahren.
Agression, Survival of the weakest, geschätze Zeiträume, biologische Ansätze?

Grüsse
z

Ps.: Übrigens solltest Du vlt. mal auf, Romani ite domum verbessern, dass ist ja sonst wahnsinnig irreführend. So schlecht verständlich schreibe ja selbst ich nicht. :))
 

mac

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Hallo SK,

Ziemlich sicher.
Es ist schon problematisch, auf einen anderen Kontinent zu reisen.
Ja, da schon was dran.

Aber!

Unsere Biochemie ist in der Lage einige unserer organischen Moleküle problemlos zu zerlegen. Das bedeutet nicht, daß sie das ebenso problemlos auch mit Molekülen einer ganz anders aufgebauten Biochemie kann.



Der Kontakt mit einer völlig fremden Biologie würde wahrscheinlich zu einem kompletten Versagen meines Immunsystems führen.
Die Mikroorganismen würden mich als einen Klumpen organischer Chemie betrachten, der abgebaut wird, und mein Körper hätte dem nichts entgegenzusetzen.
Wenn Du diesen Vorgang in diese Richtung für möglich hältst, welche Argumete hast dann dafür daß es in die andere Richtung nicht funktioniert?

Ich glaube, daß sowohl A gegen B resistent sein kann, daß A gegen B inert sein kann und daß B gegen A resistent sein kann und daß A und B sich gegenseitig zerlegen können und das alle Kombinationen daraus ebenso vorkommen können. So lange wir keine Ahnung haben, welche Lösungen für Selbstreproduktion sonst noch möglich sind, haben wir keine Ahnung was uns bevorstehen kann.

Herzliche Grüße

MAC
 
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Schmidts Katze

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Unsere Biochemie ist in der Lage einige unserer organischen Moleküle problemlos zu zerlegen. Das bedeutet nicht, daß sie das ebenso problemlos auch mit Molekülen einer ganz anders aufgebauten Biochemie kann.

So anders wird sie nicht sein.
Kohlenstoff, Sauerstoff, Wasserstoff, Stickstoff usw.

Wenn Du diesen Vorgang in diese Richtung für möglich hältst, welche Argumete hast dann dafür daß es in die andere Richtung nicht funktioniert?

Keine.
Genauso wie unsere Hefen, Schimmel usw. das höhere Leben bei Ihnen zerstört, werden Ihre Mikroorganismen unser höheres Leben zerstören.

@ZARA: Hatte grad was geschrieben, ist mir der Browser abgestürzt.
Bitte Geduld.

Grüße
SK
 

mac

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So anders wird sie nicht sein.
hm. Vielleicht. Mal sehen. :D

Kohlenstoff, Sauerstoff, Wasserstoff, Stickstoff usw.
gut, es gehört nicht viel dazu anzunhemen, daß sie aus den Atomsorten besteht, die in der Biosphäre des Planeten, auf dem sie sich entwickelt hat vorkommen. Aber die anteilige Zusammensetzung ist noch nicht mal im Sonnensystem überall gleich.



Keine. Genauso wie unsere Hefen, Schimmel usw. das höhere Leben bei Ihnen zerstört, werden Ihre Mikroorganismen unser höheres Leben zerstören.
Nun, das tun sie auch bei uns und trotzdem überleben wir.

Nimm z.B. Viren. Unsere Viren werden nicht in der Lage sein deren Zellen zu befallen und umgekehrt ebenso.

Bakterien: Wenn die Biochemie der fremden Bakterien keine Fermente zur Zerlegung unserer Eiweiße bereit stellen kann, dann verhungern sie in uns.
Unsere Abwehr wehrt sich aber z.B. auch gegen alle nur denkbaren chemischen Substanzen, incl. gegen unser eigenes Körpergewebe. Das ist für uns zwar nicht sehr bekömmlich, aber ein Indiz dafür, daß sie mehr kann, als nur die üblichen Verdächtigen zu finden.

Ausgerechnet die für uns gefährlichsten Keime sind hochspezialisiert auf unsere Körperchemie. Sobald unsere Körpertemperatur auch nur 1° C, also 0,3% Abweichung vom idealen Wert hat, sind sie schon lange nicht mehr so gefährlich für uns.

Das Problem daß alle auf uns spezialisierten Keime haben: Erledigen sie ihren Job zu gut, dann sterben sie mit ihrem Wirt schneller, als sie den Wirt wechseln können. Darum überleben auch die weniger gefährlichen besser und die zweite und dritte Welle einer einstmals absolut tödlichen Infektionskrankheit ist schwächer (natürlich auch, weil vermehrt diejenigen von uns überlebt haben, die besser damit klar gekommen sind)

Sie brauchen also für den aus unserer Sicht worst case, zwei entscheidende Fähigkeiten: Sie müssen uns vernaschen können wie Pudding und sie müssen trotzdem für unsere Abwehr unsichtbar sein. Das mag es geben, das muß aber nicht selbstverständlich sein.

Herzliche Grüße

MAC
 
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Schmidts Katze

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Hallo SK,
gibts zu diesem Glauben auch ne Indizienkette, Link oder Lesetip?
Nein, das sind meine eigenen Gedanken.

Agression, Survival of the weakest, geschätze Zeiträume, biologische Ansätze?

Ich glaube, das ginge ziemlich schnell, es geht eher um Stunden als um Tage.
Die fremden Mikroorganismen überschwemmen deinen Körper, und dann war's das.

Ps.: Übrigens solltest Du vlt. mal auf, Romani ite domum verbessern, dass ist ja sonst wahnsinnig irreführend. So schlecht verständlich schreibe ja selbst ich nicht. :))

Und du solltest dir mal einen Film ansehen.
Welchen, das können dir hier sicher einige sagen.
 

ZA RA

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Hallo Sk,

ich habe schon Geduld, nur meist mit mir selbst nicht...
Danke für die schnelle Antwort, so fix kann ich ja noch nicht mal das Wort GEDULD eintippen ;)

Nein, das sind meine eigenen Gedanken.
Prima bitte her damit, falls Dus näher ausführen willst und mac´s oben "umrissene" Möglichkeiten nicht schon die Grenzwerte darstellten.

Grüße und gute Nacht
z
 
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Alex74

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Warum sollte das gefährlicher sein als Kontakt mit anderen irdischen Lebewesen?

Mal ganz einfach gesprochen:

Es gibt nicht allzuviele Eigenschaften, die Moleküle an sich haben können.

Es gibt Säuren, Basen, es gibt Kataysatoren und Enzyme, die andere Moleküle zerlegen oder aufbauen.
Das war's eigentlich schon.
Die Mutmaßung daß ein Kontakt absolut und unbedingt lebensgefährlich sei fußt also auf der Annahme, daß die gegenseitige Biologie in jedem Fall irgendein Molekül zum leben nutzt, daß in einem Körper des anderen Wesens eine tödliche Kettenreaktion auslöst - und zwar nicht als gezielten Giftstoff, als Waffe gegen andere, sondern als Teil des Organismus.

Die Annahme halte ich ohne weitere Indizien für sehr spekulativ.

Auch in jedem von uns sind Zellen, die eigentlich tödlich für jedes andere Lebewesen sind; weiße Blutkörperchen. Die kommen aber nicht einfach so raus und in den kleinen Mengen sind sie für andere Säuger nicht gefährlich. Selbst wenn mir meine Finger amputiert werden und ich, blutvergießend, meine Katze streichle, wird sie von den weißen Blutkörperchen nicht aufgefressen (sondern sich bei nächster Gelegenheit wieder sauberlecken und sich über mein schmerzverzerrtes Gesicht wundern).

Um unbekannte bzw. fremde Stoffe abzuwehren, genau darauf ist ja das Immunsystem spezialisiert; ein Versagen des Immunsystems verlangt einen gezielt daraufhin optimierten Virus oder ähnliches, wie etwa HIV. Gezielt optimieren kann sich so ein Ding aber nur innerhalb der eigenen Biologie.

Viren einer außerirdischen Biologie werden mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf irdische Wesen keinerlei Einfluß haben, weil schon die Fähigkeit, in Zellen (und die DNS) des Wirts zu gelangen hochspezialisierte Fähigkeiten bedürfen, die genau auf den Zellaufbau des Wirts angepaßt sind - von den Eigenschaften sich im Wirt auch noch vermehren zu können mal ganz zu schweigen. Es gibt schon einen Grund, wieso z.B. Phagen in höheren Organismen keinen Schaden anrichten können, oder wieso die meisten Virenerkrankungen von Haustieren für den Menschen ungefährlich sind (und andersherum).

Der Vergleich mit den amerikanischen Ureinwohnern hinkt an allen Enden; denn das waren genauso Menschen wie die Siedler auch und Viren daher kompatibel.

Gruß Alex
 
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SRMeister

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Hallo Teilnehmer der Diskussion,
ich möchte nocheinmal auf einen anderen Aspekt hinweisen, nämlich geht es mir um das Fermi Paradoxon, dass ein paar Beiträge zuvor zu Wort kam.
Warum sind also noch keine ETIs hier gelandet?
Betrachte man das Ganze von einem biologischen Standpunkt und formuliere es folgendermaßen um:
Warum hat kein ETI seinen Lebensraum auf die Erde ausgedehnt?
Schritt für Schritt:
Ich denke man kann allgemeingültige Eigenschaften des Lebens auf der Erde spekulativ auch anderen Lebensformen zuweisen.Dazu gehören erstmal die allgemeinen Eigenschaften von Lebewesen. (Energie-, Informations- u. Stoffaustausch mit der Umgebung, Wachstum, Replikation usw.) Für das worauf ich hinaus will, ist natürlich erforderlich, dass anderes Leben auch dieser Definition gehorcht und nicht bsp. auch anderes Leben möglich ist. Ich sage also "Leben ist so ...", dabei kann es auch andere Dinge geben die unserer Definition von Leben nicht entsprechen, aber ähnliche Eigenschaften aufweisen. Das ist zwar berücksichtigt, möchte ich aber im Folgenden außen vor lassen.
Wann verbreitet sich Leben? Wann expandiert es? Bsp: Bakterien expandieren nur in einer freundlichen Umgebung, nur solange und nur dorthin wo Nährstoffe vorhanden sind. Das kann man fortsetzen über alle möglichen Lebewesen der Erde bis hinauf zu den höchsten Lebewesen. Jedes Lebewesen stirbt entweder freiwillig wenn es seinen Lebensraum verlässt, oder ist mit genügend Verstand gesegnet, seinen Lebensraum nicht zu verlassen. Der Mensch, mit Verstand gesegnet (?), kann aber auch bestimmte Hindernisse überwinden. Er könnte weiter Expandieren als jedes andere irdische Lebewesen. Beispiel: Ein Affe aus dem Dschungel könnte auch in die Wüste aufbrechen, er tut es aber nicht, außer es gibt bestimmte Gründe, zB. Der Regenwald ist ausgestorben. Dann bleibt ihm nix Anderes übrig und der ein oder Andere mag es auch tun.
Genauso beim Menschen: Solange auf der Erde der Wohlstand gesichert ist, für eine potentiell weltraumfähige Teilmenge (das muss ja nicht ein einzelner Mensch sein, auch Länder, Allianzen, Firmen usw. sind gemeint), wird sich diese Teilmenge auch nicht in den Weltraum begeben. Es fehlt einfach der Druck, um die nötige Energie dafür aufzuwenden, da sie anderweitig besser eingesetzt werden kann(bsp Wohlstand erhöhen).
Man kann sagen, heutzutage sind nur relativ große Verbände von Menschen überhaupt in der Lage, in den Weltraum aufzubrechen.(mag es nur der Mars sein) Für diese großen Gemeinschaften gibt es aber bis heute keinen Zwang dazu. Mag sein dass es einzelne Menschen gibt die gern freiwillig aufbrechen, die haben aber sicher nicht die Möglichkeit dazu. Sobald es aber einer Menge Menschen extrem schlecht auf der Erde geht und sie die Möglichkeit haben sie zu verlassen, werden sie das auch tun. Es muss ihnen nur schlechter gehen, als es die Energie wert ist, die für die Reise verbraucht werden wird.
Wenn die Kosten gegen Null schrumpfen, durch neuartige Antriebe usw., dann braucht es auch den Menschen nicht mehr schlecht gehen, dann reicht auch der Willen von Wenigen um aufzubrechen. Das ist aber sehr fraglich ob es irgendwann überhaupt dazu kommt. Also: Da wir im Großen (als Menschheit) teilweise genauso einfachen Regeln folgen wie Einzeller, bleiben wir auf der Erde.(Sicherlich lassen sich viele Beispiele finden, wo wir anderen Regeln gehorchen als Einzeller aber bei der Frage des Lebensraumes nicht) Die Menge für Weltraumreisen aufgebrachte, für alle hierbleibenden verlorene Energie ist ein zu großes Hinderniss. Warum sind wir nicht längst persönlich auf dem Mars? Weil man es dem Steuerzahler nicht zumuten kann? Selbst ein Diktator hätte es schwer, sein Volk bluten zu lassen um ein paar Wenige zum Mond zu bringen, weil das einfach im Moment dem Volk nur Opfer abverlangt, aber wenig bringt.
Erst wenn die Erde bspw. so extrem heruntergewirtschaftet ist, dass abzusehen ist, dass ein Großteil der Menschheit "Schaden nimmt"(Tot, Krankheit, usw.) wenn man hierbleibt, erst dann werden genügend Menschen bereit sein ihren Wohlstand zu opfern um aufzubrechen. Geschieht der Niedergang langsam genug, so langsam, dass über Generationen hinweg die Erde langsam unbewohnbar wird, dann wird auch der wohlhabende Teil der Bevölkerung, "der Erfolgreiche Teil" im darwinistischem Sinn, solange hierbleiben wollen und seinen Wohlstand verteidigen, vllt. bis letztlich nicht mehr genügend Energie aufgebracht werden kann um die Erde zu verlassen.
Zurück zum Fermi Paradoxon. Die Menschheit wird entweder von neuen Technologien überrascht, die Weltraumreisen günstig machen, oder bleibt für immer im eigenen Sonnensystem, genau wie die meisten ETIs. Wenn ETIs bei uns anklopfen, dann nur weil sie mitgekriegt haben das unsere Erde bewohnbar für sie ist und sie einfach nicht aussterben wollen. Außer sie haben eine Technologie, die nicht gerade das BIP eines großen Industriestaates erfordert, um zu uns aufzubrechen.

So meine allg Schlussfrage weiterhin zum Thema:
Was ist den Gut und was ist Böse?
Ich glaube dass "wir" hier schon ziemlich überlastet sind eine entsprechend wissenschaftliche Definition abzugeben.

Was ist gut und was ist böse?
Nehmen wir an es gibt keine Technologie die Weltraumreisen günstig macht.
Dann ist gut, wenn ETI hier ankommt und höflich und friedlich um eine kleine Ecke zum Siedeln bittet. Böse kann sich dann jeder selbst denken :)

Ich hoffe, ich konnte ein paar neue Ideen vermitteln oder zumindest bereits gesagte Gedanken genauer erörtern und freue mich auf eure Kritik!
 
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Bynaus

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Hallo SRMeister.
Zunächst noch in Ergänzung zu deinem Szenario: es kann natürlich genauso sein, dass dann, wenn das Bedürfnis da wäre, die Erde zu verlassen, wir das nicht mehr können, weil die Mittel dafür nicht mehr vorhanden sind. In einer "heruntergewirtschafteten" Welt werden sich die Bedürfnisse der Menschen darauf beschränken, den Tag zu überlegen, und nicht, neue Planeten im Weltraum zu suchen, auf denen man siedeln kann.

Weiter glaube ich nicht, dass es die Not allein ist, die Menschen zu wanderern, zu Erforschern macht. Spanien war nicht heruntergewirtschaftet, oder übervölkert, als es Kolumbien losschickte, um einen Seeweg nach Indien zu finden. Nachdem die Neue Welt entdeckt war, wollten die Spanier nie allesamt Spanien verlassen, um in der Neuen Welt zu wohnen. Sie gingen in die Neue Welt, um sich dort zu bereichern und zurückzukehren, während andere einen Neuanfang machen wollten, ganz für sich alleine. Deshalb denke ich, es gibt eine ganze Reihe Gründe, warum Zivilisationen ins All aufbrechen, und Not ist höchstens einer davon.
 
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