Man sollte auch bzgl. des Begriffs „Masseneinwanderung“ vorsichtig sein; was ist denn eine Masse? Eine Vermeidung des Begriffs führt zu einer Versachlichung und verhindert Instrumentalisierung oder Polarisierung. Laut der folgenden Statistik betrug die Netto-Zuwanderung in 2017 ca. 400.000 Menschen. Bei ca. 80.000.000 Einwohnern entspricht das ca. 0.5%.
Eine Statistik mag für eine mathematische Darstellung geeignet sein. Für das Empfinden, in diesem Fall speziell das Sozialempfinden ist das jedoch völlig ohne Relevanz und somit ein totgerittenes Argument.
Wenn in einem Jahr ein Flugzeug mit 300 Menschen an Bord abstürzt, ist das statistisch gesehen keine große Nummer, absolut nicht der Rede wert. Im Straßenverkehr, bei Sportunfällen und anderen, kommen wesentlich mehr Menschen ums Leben. Trotzdem ist der Flugzeugabsturz die Katastrophe schlechthin und wird in den Hirnen zementiert.
Aber um Deine Frage zu beantworten. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Einzelne Einwanderer (oder kleine Gruppen, in zB in Familiengröße) werden nicht wirklich wahrgenommen. Wenn jedoch Hunderte, bzw. Tausende innerhalb weniger Tage aufschlagen, dann sind das in der Wahrnehmung große Mengen. Erst recht wenn sie unter solchen Umständen eintreffen, wie das 2015 der Fall war.
Ein anderer Aspekt sind die kriminellen Subjekte, die mit den Flüchtlingen ins Land gekommen sind. Hätte unserer oberste Chefin verantwortungsvoll und nicht völlig kopflos gehandelt, dann wären viele Straftaten nicht geschehen und die Flüchtlingsgegner hätten einige Argumente weniger. So aber sollte jeder mal überlegen, was man sexuell belästigten, oder sogar vergewaltigten Frauen, oder den Familien anderer Gewalttaten, durch kriminelle Asylbewerber gegangen, entgegnet, welche durch das Fehlverhalten der Frau Merkel nun ein zerstörtes Leben haben. In der Statistik ein geringer Prozentsatz (je nachdem, in welchen Kontext man die Statistik stellen will), aber sag das mal den Betroffen, das ihr Fall nur im Promillebereich liegt.
Ökonomisch schwache Mitbürger (und davon gibt es in Deutschland eine ganze Menge, auch wenn die Statistik wieder mal ganz andere Anhaltspunkte liefern will) haben selbst genug Probleme und sind deshalb besonders hellhörig, wenn Politiker Entscheidungen treffen, "Fremden" zu helfen, statt ihnen, den eigenen Bürgern. Mehr noch, sie werden von eben genau denselben Politikern noch weiter auf's Abstellgleis (und weil's gerade gut paßt, immerhin kann man ja damit vom eigenen Versagen ablenken) ins rechte Lager geschoben, weil sie ihren Unmut offen kundtun. Dir sogenannten Journalisten berichten über diese Unmutskundgebungen, nicht selten mit Schlagzeilen, wie die sie dem rechten Milieu entliehen haben, um das Szenario wortgewaltig aufzuhübschen. Weniger eloquente Menschen nehmen sich diese Parolen als Motiv her, denn es kam ja vom TV, oder aus der Zeitung, kann also gar nicht falsch sein und gehen damit wieder auf die Straße. Das nächste Interview vom arbeitlosen Arbeitslosen, oder von der arbeitslosen Webdesignerassistentin, bringt dann "oh welch Wunder?" genau diese Parolen wieder ins Fernsehen. Und schon haben wir unseren rechtsmotivierten Mob. Wenn man die Interviews dann noch hübsch selektiv zusammenschneidet, dann haben wir doch schon mal eine Arbeitsgrundlage, für ein nahezu Abendfüllendes Programm und das läßt sich wunderbar ausbauen.
Natürlich paßt das auch den "echten" Rechten gut in den Kram. Das hat Potential, um sich mit Frischfleisch zu versorgen. Wenn man ein paar der "Wutbürger" abgreifen kann, dann wird man stärker. Ergo, mischt man sich mit unters Volk und versucht die Führung zu übernehmen. Nicht selten gelingt das auch. Denn im Gegensatz zu den linken Extremisten, die nur pöbeln und weder Struktur, noch Führung kennen, sind die rechten Extremisten durchaus strukturiert und mit einer intelligenten Führung versehen. Die breite
Masse (auch wieder dieses Wort, es sind jedoch deutlich weniger, als die
Masseneinwanderer) ist "nur" Mitläufer, die aus den Parolen der rechten Führer einen Silberstreif am Horizont für ihr eigenes Leben sieht.
Ich sage es noch mal in aller Deutlichkeit. Diese Menschen wurden von unserer politischen Führung ignoriert, alleingelassen und später verunglimpft. Die Rechten geben ihnen das Gefühl mit ihren Sorgen ernst genommen zu werden.
Kriminelle Asylbewerber mögen ja prozentual eine geringe Menge darstellen, aber in der Wahrnehmung sind genau diese im Fokus. Das kann man gleichsetzen mit dem Verhalten von Vorgesetzten in Wirtschaftsunternehmen. "Wenn ich meinen Mitarbeitern keine Rüge ausspreche, dann ist das Wertschätzung genug für die geleistete Arbeit."
Die Aussagen, oder angedachten bzw. (nicht) durchgeführten Maßnahmen der Verantwortlichen, für die kriminellen Subjekte unter den Asylbewerbern sind lächerlich, wären sie nicht ein trauriges Armutszeugnis der Unfähigkeit. Das beginnt bei hirnlosen OB-Äußerungen, wie "Eine Armlänge Abstand halten", geht weiter über die mehr als traurigen IB-Planungen von "Sexualaufklärung für Asylbewerber in den Erstaufnahmeeinrichtungen" und nicht abgeschobene Gewaltstraftäter, aus denen dann später weitere Gewalttaten resultieren.
Da kann man wirklich nur noch mit Erhard Blanck antworten. "Unsere Politiker sind keine Dilettanten. Sie machen ihre Fehler schon gründlich."
Aber auch die sogenannten Flüchtlingsschützer blamieren sich, so gut sie eben können, zB. indem sie für verurteilte Straftäter Demos organisieren.
So zB. auch
hier nachzulesen.
Ich könnte jetzt noch zahllose weitere Bleistifte auflisten. Aber diese Dinge sollte eigentlich jeder, der fundiert darüber diskutieren will selbst kennen.
In der Diskussion im anderen Thread war auch zu lesen, das man sich ja bei der Darstellung der eigenen Unzufriedenheit von den Rechten distanzieren könne. Erinnert ein klein wenig, an die sprichwörtliche Armlänge Abstand. Man muß schon sehr weit vom Geschehen entfernt sein, um eine solche Aussage treffen zu können.
Erstens ist es nicht immer offensichtlich, das Rechte bei einer Veranstaltung zugegen sind und zweitens habe ich weiter oben bereits dargelegt, was die Menschen antreibt an Kundgebungen teilzunehmen. Die Rechten werden sich immer mit darunter mischen, egal ob sichtbar oder nicht und sie werden immer versuchen das Ruder zu übernehmen. Das ist die Standardvorgehensweise dieser Gruppierung. Niemand kann eine solche Kundgebung durchführen, ohne das rechte Teilnehmer dort auftauchen werden. Einige Teilnehmer werden auch erst später zu Hause feststellen, das Rechte teilgenommen haben. Andere wiederum wissen es und nehmen es billigend in Kauf, weil es dem eigenen Anliegen größeren Nachdruck verleiht und wieder Anderen ist es schlicht egal.
Die AFD nimmt in diesem Zusammenhang einen ganz eigenen speziellen Stellenwert ein. Darüber kann man einen ganzen Roman schreiben, aber das sollte dann an wirklich anderer Stelle stattfinden.
Abschließend möchte ich noch sagen, das ich es schade finde, das die Diskussion in dem anderen Thread teilweise so abgleitet, das sich der Eine oder Andere persönlich angegriffen fühlt. Ich denke das hat niemand nötig auf dieses Niveau abzusinken und es hat wahrscheinlich auch niemand beabsichtigt. Vor diesem Hintergrund kann ich nur hoffen, das Alle noch mal sich Selbst und auch die Aussagen der Anderen reflektieren und wieder auf ein gesundes und diesen Forum gerechten Maß zurückkehren.
Ich danke
Ich für die Eröffnung dieses Threads.
[Nachtrag] Jetzt habe ich selbst eine ganze Menge Dinge gesagt, die mit dem Threadtitel nichts zu tun haben. Sorry, für das OT.