TomS
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Letzteres mag sein.... ich glaube diese Strategie geht nicht auf: Die AfD ist mit ihrer Sprache recht nah daran, wie einige Leute am Stammtisch reden. Diese Leute wollen, dass über die Probleme geredet wird und sehen diese Nazi-Diskussionen als Ablenkung und teilweise als Diffamierung ihrer selbst.
Die Frage ist doch, ob ich den Geist wieder in Flasche kriege, wenn er mal draußen ist. Wenn ich so zurückschaue, dann war eine Kombination aus an den Wählern orientierter Sachpolitik und klarer Ablehnung radikaler Positionen der bessere Weg.
Das ist natürlich deine Meinung, und ich denke nicht, dass wir das quantitativ bewerten können.Das ist natürlich eine legitime Position, ich halte sie allerdings nicht für klug. Damit dass ich sie als nicht klug bezeichne, entschuldige ich aber mitnichten Verfehlungen auf der anderen Seite.
Setzen wir mal voraus, dass das extremistische Wählerpotential gering ist und bleibt, insbs. weil uns eine vernünftige Sachpolitik gelingt. Dann sehe ich keinen Grund für eine Kompromiss mit radikalen Kräften. Der Kompromiss ist also immer ein Einknicken vor einem dieser beiden Probleme - extremistisches Potential oder Sachpolitik. An dem extremistischen Wählerpotential kann ich zunächst nichts ändern; über Sachpolitik evtl. mittelfristig. Der Kompromiss würde es mit Sicherheit stärken, denn die Leute wurden ja in ihrer Sichtweise bestätigt. In der Sachpolitik kann ich etwas ändern - wenn nicht, ist sowieso Hopfen und Malz verloren.
Schauen wir nochmal auf die Zahlen:
https://de.statista.com/statistik/d...ge/ergebnisse-der-afd-bei-den-landtagswahlen/
Es gibt zwei Ausreißer mit > 20%, einige Bundesländer mit 10 - 12%, einige mit 5 - 10%. Einen generell steigenden Trend kann man wohl nicht erkennen, bisher ist die Partei - insbs. mit dem ggw. Spitzenpersonal - ja erst einmal bei Wahlen angetreten Gehen wir weiterhin davon aus, dass etliche der AFD-Wähler keine Nazis sind und diesen nicht nahe stehen, d.h. dass sie die AFD trotz und nicht wegen Höcke (u.a) wählen. Dann kann ich - ohne Kompromisse mit der AFD als Organisation einzugehen - Sachpolitik betreiben, die diese Wähler auch wieder an andere Parteien bindet. Gehen wir weiter davon aus, dass einige singuläre Situationen zum Erstarken der AFD beigetragen haben - die Situation 2015 sowie die Unzufriedenheit mit der großen Koalition. Ersters ist erst mal rum, letzteres kann ich ändern.
Ich sehe keine Notwendigkeit, dass man sich an extremistische Positionen anbiedert.