angebliche "Nazikeulen" und Ängste, dass sich die Vergangenheit wiederholt

ralfkannenberg

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dass manche wie z. B. ralfkannenberg soweit gehen, dem Verfassungsschutzpräsidenten Nähe zur nationalsozialistischen Ideologie vorzuwerfen.
Das ist übrigens auch ganz interessant, denn ich weiss weder, wen Du meinst, noch in welchem Zusammenhang diese "Nähe" entstanden ist.

Aber gut genug ist es allemal, mir da pauschal etwas zu unterstellen ...

Vielleicht kommt da ja noch etwas.
 

Aries

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Hallo ralfkannenberg,

Das ist übrigens auch ganz interessant, denn ich weiss weder, wen Du meinst, noch in welchem Zusammenhang diese "Nähe" entstanden ist.

Aber gut genug ist es allemal, mir da pauschal etwas zu unterstellen ...
Ich beziehe mich hierauf:

die Nazis sind doch eher die, die alles "eindeutschen" wollen und denen auch unbeholfene Rückübersetzungen willkommen sind, solange sie ihrer - in Deutschland wieder chic gewordenen - Ideologie dienlich sind.
das meinst Du jetzt nicht ernst oder?
Hallo Bernhard,

aber sicher meine ich das ernst: Vertreter der "drittstärksten Kraft" dürfen wieder Brandreden halten, was allenfalls mit einem Ordnungsruf geahndet wird. Man darf verharmlosen und relativieren, dass einem die Haare zu Berge stehen, Hetzjagen werden in Zweifel gestellt und die Person, die sich damit exponiert hat, wird nur ein bisschen "querverschoben"

Und hierauf:

Ihr habt es in #28-#32 geschafft, dem ehemaligen Verfassungsschutzpräsidenten, den Wählern "dieser Partei" und der "vergifteten breiten Masse" Affinität zu nationalsozialistischer Ideologie zu unterstellen.
Hallo Ich,

genau so ist das.
Meines Erachtens ist der Begriff Hetzjagd überzogen, da dieser in der Natur eine langanhaltende Jagd bis zur Erschöpfung und der einfachen Erlegbarkeit des Opfers bedeutet. Für noch überzogener halte ich es, Kritikern dieses Begriffs eine Affinität zum Nationalsozialismus zu unterstellen.

Bitte bemüht Euch, sachlich zu bleiben und auf persönliche Angriffe zu verzichten, es genügt, wenn andere das tun.
Ja, ich achte Sie als astronomische Sachautorität. Daher liegt es mir fern, Sie persönlich anzugreifen.
 

Bernhard

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Wenn das nicht klar genug ist: Ich hätte von Vorgestern noch eine detaillierte Antwort cum ira et studio gespeichert. Die wollt ihr aber nicht sehen, und ich will sie nicht absenden müssen.
Ich beteilige mich an dieser Diskussion eigentlich nur deshalb, weil sie öffentlich stattfindet. Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.
 

ralfkannenberg

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Ich beziehe mich hierauf:
Hallo Aries,

ach so, Du meinst den Herrn Maassen.

Meines Erachtens ist der Begriff Hetzjagd überzogen, da dieser in der Natur eine langanhaltende Jagd bis zur Erschöpfung und der einfachen Erlegbarkeit des Opfers bedeutet. Für noch überzogener halte ich es, Kritikern dieses Begriffs eine Affinität zum Nationalsozialismus zu unterstellen.
Das ist Deine persönliche Meinung und die ist selbstverständlich zu respektieren und ebenso selbstverständlich auch ohne eine Nähe zu irgendeiner ideologischen Gesinnung zu konstruieren.

Bei einem Amtsträger sieht das schon ein bisschen anders aus, zumal er sich da ohne jede Not in einer sogenannten Verharmlosung versucht hat. Offenbar bin ich auch nicht der einzige, der das so sieht, denn sonst wäre er ja noch in seinem Amt.


Und wenn ich mir seinen "Lebenslauf" auf der Wikipedia anschaue, so kann ich mein Erstaunen nicht verschweigen, dass er hier so viel Zuspruch erhält. Aber gut, die Wikipedia hat das vielleicht einseitig dargestellt, das entzieht sich meiner Kenntnis.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Ich

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@ FrankSpecht, Aries:
Ich erkläre das der Vollständigkeit halber noch.
Ich hatte verschiedene Begriffe, die ich aus physikalischen Gründen ablehne, definiert. Dazu kam dann noch einer aus einem referenzierten Link, den ich aus sprachlichen Gründen ablehne. Du hattest nach den Gründen meiner Ablehnung gefragt, und da bin ich gesondert auf "Referenzrahmen" und "Bezugssystem" eingegangen. Was mich am "Referenzrahmen" stört ist, dass da selbst ein Wissenschaftjournalist extrem holprig aus dem Englischen übersetzt, als ob es dafür kein "gutes, altes deutsches Wort" gäbe. Und als mir diese Wendung in den Sinn kam, habe ich mich sofort innerlich geduckt von wegen: das kann ich so auf keinen Fall schreiben, da höre ich mich ja an wie ein Nazirentner aus der Lindenstraße dazumal. Ich hab's dann natürlich anders formuliert (die Wendung war sowieso unpassend), aber allein die Tatsache, dass ich mir reflexhaft Gedanken gemacht habe, ob man mir meine Ansicht falsch auslegen und mich in die rechte Ecke schieben könnte, hat mich geärgert. Weil meine Position in dieser Sache vermutlich "konservativ" zu nennen wäre, verspüre ich sofort den Drang, mich dafür verteidigen oder gar entschuldigen zu müssen. Das kanns ja nicht sein.
Da habe ich mir gesagt: Nein, ich werde auf keinen Fall dazu schreiben, dass meine Bevorzugung des "alten deutschen Begriffs" nicht dahingehend missverstanden werden soll, dass ich da vöklische Ansichten hätte oder irgendwie eine rechte Gesinnung. Ich will mich nicht für meine Ansicht entschuldigen und sie auch nicht verteidigen. Deswegen habe ich als Begründung gebracht, dass ich ein alter Sack und ein Nazi bin - die Vorwürfe überspitzt aufnehmend, denen um jeden Preis auszuweichen ich konditioniert bin. Das war also reine Ironie und Sarkasmus, meinem Schrecken darüber geschuldet, dass ich sogar bei so einem Käse gar nicht anders kann, als meine Ausdrucksweise sofort auf politische Korrektheit zu überprüfen.

Von daher hat Aries eher recht, es ist schon der politische Begrif und kein Synonym für "Eiferer". Letztere haben wir ja prompt in Aktion gesehen, was meinen - albernen, würde man meinen - "Duckreflex" im Nachhinein auf gruselige Weise bestätigt hat.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ich

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Mal was zum immer viel beschworenen wissenschaftlichen Arbeiten:
Die Einschätzung der Schwere von Ausschreitungen bei einer Demo obliegt in einem funktionierenden Rechtsstaat den zuständigen Behörden und nicht Privatpersonen. Die Einschätzung mag im Nachhinein durch die Judikative korrigiert werden, aber bis dahin ist sie das, was einem wissenschaftlichen Faktum am nächsten kommt: Extra ausgebildete, neutrale Fachleute, die vor Ort waren, Evidenz gesammelt und bewertet haben und so zu ihrem Ergebnis kommen. Dieses Ergebnis ggf. auch mitzuteilen ist Aufgabe der in diesen Instituionen zuständigen Personen, z. B. des Präsidenten des Verfassungsschutzes. Der teilte mit:
BR schrieb:
Anlass sei die Regierungserklärung Kretschmers gewesen, "in der er feststellte, dass es keine Hetzjagd in Chemnitz gab". Diese Feststellung entspreche auch den Erkenntnissen aller zuständigen Sicherheitsbehörden, nämlich der sächsischen Polizei, der Staatsanwaltschaft, des Landesamtes für Verfassungsschutz und der Bundespolizei sowie des Bundesamts für Verfassungsschutz (BfV) selbst.
Das heißt, diese ist die übereinstimmende Einschätzung aller zuständigen Staatsorgane und damit wie gesagt so nah an einem "Faktum" wie man zu diesem Zeitpunkt sein kann.
Ein Herr K. aus der Schweiz mag mit seinem geschärften moralischen Empfinden durch Fernbeobachtung, Bauchgefühl und Kristallkugellesen - oder wie auch immer, auf jeden Fall nicht durch wissenschaftliches Arbeiten - zu einer anderen Einschätzung kommen. Das ist sein gutes Recht, auch wenn er damit in der Wissenschaft so manchen Crackpot-Punkt gewinnen würde.

Es ist allerdings nicht sein gutes Recht, diese seine persönliche Einschätzung zur Tatsache zu erklären und dem Herrn Maaßen, der die auf dem richtigen, wissenschaftlichen Weg gefundene Tatsachenbewertung verliest, der "Verharmlosung" der kannenbergschen alternativen Fakten zu beschuldigen und ihm deswegen Nähe zu nationalsozialistischer Gesinnung zu unterstellen. Das ist ganz und gar nicht in Ordnung, sondern absolut daneben.
Und leider kein Einzelfall, sondern in der von Bernhard angesprochenen "intellektuellen Elite" gang und gäbe. Mal schnell jemand als Nazi bezeichnen, das gehört zum guten Ton. Man weiß ja, dass man bei den Guten ist, also trifft's auch keinen Falschen. Ist er selber schuld, der Herr Maaßen, hätte er mal besser nicht auf menschenverachtende Weise verharmlost.
 

ralfkannenberg

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Ein Herr K. aus der Schweiz mag mit seinem geschärften moralischen Empfinden durch Fernbeobachtung, Bauchgefühl und Kristallkugellesen
Hallo Ich,

genau das ist das Problem: tatsächlich habe ich weder mein Bauchgefühl noch Kristallkugellesen angewendet, sondern lediglich die Verfolgungsszenen im TV gesehen. Das wird den meisten später von Dir als "Gute" verspotteten Zuschauern wohl ähnlich ergangen sein.

Warum kann man so etwas nicht sachlich formulieren, sondern andere abwerten, nur weil sie Deine Meinung nicht teilen ?

Dasselbe gilt für dieses Zündeln mit der Wortwahl "Nazi" im Zusammenhang mit Begriffen der Relativitätstheorien, weil da - völlig berechtigtes - Befremden darüber herrscht, dass gewisse Begriffe eingedeutscht oder nicht eingedeutscht werden sollen. Braucht so etwas denn wirklich einen Abstecher zum "Nazi" und einem entsprechenden (Selbst-)Vergleich ?

Und dann - statt diese Unnötigkeit einfach einzuräumen und zum nächsten Tagespunkt überzugehen ein riesiges Tam Tam zu veranstalten und gerade diejenigen, die darauf hinweisen, an den Pranger stellen ?

Ist so etwas nötig ?

Ich persönlich denke nein, aber der heutige Zeitgeist scheint geändert zu haben und "zündeln" ist wieder "in" ! Und über die mittlerweile vorherrschenden Ansichten über "political correctness", ein Wort, das heute auch schon einmal gefallen ist, habe ich mich noch gar nicht geäussert.


- oder wie auch immer, auf jeden Fall nicht durch wissenschaftliches Arbeiten - zu einer anderen Einschätzung kommen. Das ist sein gutes Recht, auch wenn er damit in der Wissenschaft so manchen Crackpot-Punkt gewinnen würde.
Ich denke nicht, dass ich der einzige war, der in diesen Vorfällen etwas anderes gesehen hat als uns der Herr Maassen in seinem Amt weiszumachen versucht hat. Und der hat dafür nicht nur Widerspruch vom "in der Schweiz wohnhaften und nach wie vor in Deutschland wahlberechtigten Herrn K." erhalten, sondern von zahlreichen anderen auch.

Von wissenschaftlichem Arbeiten erwarte zumindest ich eine ausgewogene Darstellung.


Sind die Täter inzwischen angezeigt worden oder hat man es dabei belassen, die rund 10 Personen, die vor lauter Übermut den "Gruss" gezeigt haben, sonst aber niemandem etwas zuleide getan haben, als einzige zu belangen ?


Es ist allerdings nicht sein gutes Recht, diese seine persönliche Einschätzung zur Tatsache zu erklären und dem Herrn Maaßen, der die auf dem richtigen, wissenschaftlichen Weg gefundene Tatsachenbewertung verliest, der "Verharmlosung" der kannenbergschen alternativen Fakten zu beschuldigen und ihm deswegen Nähe zu nationalsozialistischer Gesinnung zu unterstellen.
Wem ich was unterstelle ist meines Wissens immer noch mein gutes Recht. Und wenn ich mich recht entsinne ist Herr Maassen auch nicht von alleine zurückgetreten, d.h. offenbar haben da andere in dieser Angelegenheit auch die Notwendigkeit einer Massnahme gesehen. Zudem ist es wenig überzeugend, die Vita des Herrn Massen komplett auszublenden.


Das ist ganz und gar nicht in Ordnung, sondern absolut daneben.
Nein: es ist notwendig, nicht der Bequemlichkeit halber wegzuschauen und solche Vorfälle zu verharmlosen, denn ich als deutscher Staatsbürger will nicht, dass sich eine Vergangenheit, die als bewältigt galt, wiederholt.

Herr Maassen hätte das - insbesondere in diesem Amt - anders, sprich ausgewogener und vielleicht auch nicht gleich an der Öffentlichkeit, kommunizieren können. Das hat er - aus mir unbekannten Gründen - nicht getan.


Und leider kein Einzelfall, sondern in der von Bernhard angesprochenen "intellektuellen Elite" gang und gäbe. Mal schnell jemand als Nazi bezeichnen, das gehört zum guten Ton. Man weiß ja, dass man bei den Guten ist, also trifft's auch keinen Falschen.
Sorry, aber das ist Bullshit !


Ist er selber schuld, der Herr Maaßen, hätte er mal besser nicht auf menschenverachtende Weise verharmlost.
Für eine Privatperson sicherlich nicht, aber für einen Amtsträger, der sich der öffentlichen Wirkung seiner Aussage auch voll bewusst ist, schon.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Protuberanz

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...sondern lediglich die Verfolgungsszenen im TV gesehen...
Ääähm, weder möchte ich Eure Diskussion stören, noch mag ich irgendeine Wertung vornehmen, oder Position beziehen. Ich möchte nur folgende Tatsache anmerken und zu Bedenken geben.
Was im TV gezeigt und gesprochen wird, hat absolut keinen Anspruch auf Realität und/oder Wahrheit. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie ein TV-Beitrag durch entsprechendes Schneiden und mit der Unterlegung durch passende Kommentare, den Inhalt komplett entstellt kann.
Seit dieser Zeit sehe ich auch Nachrichten mit anderen Augen.
 

TomS

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Die Einschätzung der Schwere von Ausschreitungen bei einer Demo obliegt in einem funktionierenden Rechtsstaat den zuständigen Behörden und nicht Privatpersonen. Die Einschätzung mag im Nachhinein durch die Judikative korrigiert werden ...
Wenn nun aber ein maßgeblicher Teil der Privatpersonen zu einer anderen Einschätzung kommt als ein einziger Repräsentant der zuständigen Behörden, dann sollte einem das zu denken geben.

Ich habe in einer repräsentativen Demokratie die Arbeit, nicht jedoch das Denken deligiert.

... und dem Herrn Maaßen, der die auf dem richtigen, wissenschaftlichen Weg gefundene Tatsachenbewertung verliest ...
Dass der Verfassungsschutz nach wissenschaftlichen Kriterien arbeitet oder sich einer entsprechenden Überprüfung unterzieht, ist mir neu.

Und leider kein Einzelfall, sondern in der von Bernhard angesprochenen "intellektuellen Elite" gang und gäbe. Mal schnell jemand als Nazi bezeichnen, das gehört zum guten Ton.
Das ist völlig verfehlt!

Dass der Chef einer Behörde, die die Verfassung zu schützen hat, dieser Aufgabe nach Meinung vieler Bürger nicht gerecht geworden ist, ist etwas völlig anderes, als dass man ihn oder sonst wen als Nazi bezeichnet. Das eine ist eine Verfehlung von Dienstwegen, über die zu diskutieren ist, das andere wäre eine Verfehlung, die den Betrofffenennin die Nähe von Verbrechen gegen die Menschheit rückt. Letzteres zu tun gehört natürlich nicht zum guten Ton, und war nach meiner Meinung nie das Thema.

Aber die sogenannte “intellektuelle Elite” kommt eben in Teilen zu einer anderen Ansicht als Herr M. - angesichts von Bildern, die ganz klar Menschen zeigen, die sich Symbole, Gesten, “Lieder” und Tiraden zueigen machen, die für Genozid, Massemord, Vergasung u.a. stehen.

In Menschen, die sich als Nazis gebärden, keine Nazis zu sehen, macht niemanden automatisch zu einem Nazi. Es stellt aber auch niemandem automatisch das Zeugnis zur Eignung zu einem hohen Amt in unserem Staat aus.

Insofern hat ein Herr M. den Fehler begangen, eine zu selektive Bewertung der Situation abzugeben. Diese mag bei geeigneter Einengung des Blickwinkels nicht mal falsch gewesen sein, aber damit wird eben das Wesentliche aus dem Blick verloren: hier sind antidemokratische und nationalsozialistische Kräfte am Werk, und dem wird man nicht Herr, indem man den Blickwinkel soweit verengt, bis das, was in diesen Blickwinkel reinpasst, nicht mehr relevant zu sein scheint.

2 x 3 macht 4 -
widdewiddewitt und 3 macht 9e !
Ich mach' mir die Welt - widdewidde wie sie mir gefällt ...
 
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Aries

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Wenn nun aber ein maßgeblicher Teil der Privatpersonen zu einer anderen Einschätzung kommt als ein einziger Repräsentant der zuständigen Behörden, dann sollte einem das zu denken geben.
Zu denken gibt der Fall allemal, aber es gibt keinen Anlass für eine Skandalisierung. Man könnte das ganz nüchtern öffentlich diskutieren.

Und wenn sich spezialisierte Behörden wie der Verfassungsschutz in ihrem Urteil der demokratischen Mehrheit beugen müssten, wozu gäbe es diese Behörden dann überhaupt? Ihr Sinn und Zweck liegt doch darin, dass sie auf ihrem Themengebiet zu besseren Ergebnissen gelangen können als das Volk oder die Politik durch Mehrheitsentscheid.

Außerdem hat Herr Maaßen die Medien kritisiert, von denen die Mehrheit in ihrere Meinungsbildung ja abhängig ist. Daher ist es in diesem Fall besonders problematisch, anhand der Mehrheitsmeinung Herrn Maaßens Position zu beurteilen.

Aber die sogenannte intellektuelle Elite kommt eben in Teilen zu einer anderen Ansicht als Herr M. - angesichts von Bildern, die ganz klar Menschen zeigen, die sich Symbole, Gesten, “Lieder” und Tiraden zueigen machen, die für Genozid, Massemord, Vergasung u.ä. stehen.
Dass Symbole, Gesten, Lieder und Tiraden vorgekommen sind, wurde von Herrn Maaßen nicht bestritten. Von ihm bestritten wurde das Vorkommen von Hetzjagden. Ein wichtiger Unterschied, denn Hetzjagden sind im Gegensatz zu Symbolen, Gesten, Liedern und Tiraden unmittelbar tödlich. Aber diese Unschärfe in der Beurteilung ist ganz typisch! Aus dem Bestreiten von Hetzjagden wird schnell ein Bestreiten sämtlicher Vorkommnisse gemacht. Assoziationen mit Genozid, Massenmord und Vergasung sind geweckt. Dann muss nur noch jemand nach Herrn Maaßens Motiven fragen, und schon sind wir zumindest bei einem unterschwelligen Nazi-Vorwurf.

Man scheint dabei nach dem Motto vorzugehen: Wenn es gegen rechts geht, im Zweifelsfall immer übertreiben! Das führt zu der hysterischen, unsachlichen Debatte, die wir haben.
 

TomS

Registriertes Mitglied
Und wenn sich spezialisierte Behörden wie der Verfassungsschutz in ihrem Urteil der demokratischen Mehrheit beugen müssten, wozu gäbe es diese Behörden dann überhaupt? Ihr Sinn und Zweck liegt doch darin, dass sie auf ihrem Themengebiet zu besseren Ergebnissen gelangen können als das Volk oder die Politik durch Mehrheitsentscheid.1
Diese Behörden sollen Fakten sammeln; eine politische Bewertung ist Aufgabe der Politik, nicht der Behördenleiter, und damit letztlich auch der Wähler. Eine Behörde, die meint, sich diesen demokratischen Mechanismen entziehen zu dürfen, hat die Werte der Verfassung, die sie zu schützen hat, nicht verstanden.

Außerdem hat Herr Maaßen die Medien kritisiert, von denen die Mehrheit in ihrere Meinungsbildung ja abhängig ist. Daher ist es in diesem Fall besonders problematisch, anhand der Mehrheitsmeinung Herrn Maaßens Position zu beurteilen.
Umgekehrt ist eine Kritik an den Medien auch problematisch.

Aries128885 schrieb:
Dass Symbole, Gesten, Lieder und Tiraden vorgekommen sind, wurde von Herrn Maaßen nicht bestritten. Von ihm bestritten wurde das Vorkommen von Hetzjagden. Ein wichtiger Unterschied, denn Hetzjagden sind im Gegensatz zu Symbolen, Gesten, Liedern und Tiraden unmittelbar tödlich. Aber diese Unschärfe in der Beurteilung ist ganz typisch! Aus dem Bestreiten von Hetzjagden wird schnell ein Bestreiten sämtlicher Vorkommnisse gemacht. Assoziationen mit Genozid, Massenmord und Vergasung sind geweckt. Dann muss nur noch jemand nach Herrn Maaßens Motiven fragen, und schon sind wir zumindest bei einem unterschwelligen Nazi-Vorwurf.
Nein, es ist leider genau umgekehrt.

Indem eine Behörde sich diese Deutungshoheit anmaßt sowie einen ganz bestimmten Vorfall bzw. dessen Deutung dementiert, liefert sie den eigtl. rechten Hetzern das klassische Strohmannargument: es wird dann nämlich im wesentlichen nur noch diskutiert, dass diese eine Szene nicht authentisch sei; es wird jedoch kaum mehr diskutiert, was alles authentisch war: es gab keine Hetzjagd, das Video ist gefälscht, das sind keine Nazis, alles ist gut.

Ich behaupte nicht, dass Herr M. dies so sieht, aber er hat allen, die das so sehen wollen, die klassische rechte Argumentationslinie auf dem Silbertablett serviert - mit dem Qualitätssiegel des Verfassungsschutzes. Wenn er also nicht so sieht, dann hat er in dieser Situation zweimal maßlos dumm argumentiert - nämlich zum ersten, in dem er überhaupt argumentiert hat, und zum zweiten, in dem er so argumentiert hat. Wenn er es doch so sieht, um so schlimmer.

Du hast mit der Unschärfe der Beurteilung ganz recht - aber das Argument sollte sich gegen Herrn M. selbst richten!

Man scheint dabei nach dem Motto vorzugehen: Wenn es gegen rechts geht, im Zweifelsfall immer übertreiben! Das führt zu der hysterischen, unsachlichen Debatte, die wir haben.
Umgekehrt kann man auch zu der Sichtweise gelangen, dass im Zweifelsfall für rechts erst mal abgewiegelt wird.

Ich kann auch nicht erkennen, dass wir - von Einzelfällen abgesehen - hysterische und unsachliche Debatten hätten: da begibt sich ein rechter Mob in der offensichtlichen geistigen Nachfolge von menschenverachtenden Massenmördern auf die Straße, und man streitet darüber, ob besorgte oder wütende Bürger sich da jetzt distanzieren sollten oder nicht. Natürlich sollen sie! Wenn neben mir Menschen stehen, die erkennen lassen, dass sie historische Verbrechen gutheißen, dann habe ich mich als demokratischer Bürger und Mensch mit humanistischen Werten von diesem Mob schleunigst zu distanzieren.

Das ist die wesentliche Diskussion, und die wird - außer von den heimlichen Sympathisanten - eher sachlich geführt.

Scherz ist die drittbeste Tarnung. Die zweitbeste: Sentimentalität. Aber die beste und sicherste Tarnung ist immer noch die blanke und nackte Wahrheit. Komischerweise. Die glaubt niemand.
Max Frisch, Biedermann und die Brandstifter
 
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Alex74

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Man scheint dabei nach dem Motto vorzugehen: Wenn es gegen rechts geht, im Zweifelsfall immer übertreiben! Das führt zu der hysterischen, unsachlichen Debatte, die wir haben.
Aries, Du scheinst komplett fern der Realität zu leben.
Lass mal irgendwo ne Schlägerei mit Menschen dunklerer Hautfarbe stattfinden, Du hast am nächsten Tag direkt die Hetzer auf den Social Media Plattformen und die AfD macht ne Mahnwache. Selbst wenn das Deutsche waren, das wird dann einfach ignoriert "weil Deutsche ja gar nicht dunkelhäutig sein können".

Unterhalte Dich mal mit Menschen mit dunklerer Hautfarbe hier. Eine ist im Café in der Stadt neulich beim Eintreten, als sie sich überlegte welchen Kuchen sie nimmt, von der Verkäuferin angemacht worden "Wir haben hier nichts für Sie"...auf die Gegenfrage wieso hieß es nur "Für Leute wie Sie haben wir hier nichts! Schönen Tag noch!". Die Frau ist aus Indien stammende Deutsche.
Ebenso mit einer anderen, die im Alter von zwei Jahren hier adoptiert wurde. Es vergeht kein Tag an dem sie nicht wegen der Hautfarbe dumm angemacht oder beleidigt wird. Körperliche Angriffe inbegriffen.
Wo sind da die Mahnwachen der ganzen Rechten Hetzer, die ja angeblich soooo sehr gegen Gewalt sind?
Rassismus ist ein riesen Problem hier.

Rassismus ist, zu denken, es gäbe verschiedene Menschenrassen. Das ist mittlerweile längst widerlegt, genetisch sind sich alle Meschen so ähnlich dass man eher schon am diskutieren ist ob Schimpansen nicht eine Menschenrasse sind, und das scheint von Experten mit guten Argumenten vorgetragen zu werden.
Daraus leitet sich bei rechten Hetzern ab, dass Menschen die hierher kommen oder andere Hautfarbe haben, natürlich niemals Deutsche werden können. Mit allen diskriminierenden Folgen die das hat.

Sorry aber das Zitat konnte ich einfach unmöglich so stehen lassen, dafür kenne ich selber zu viele Menschen, die tagtäglich rechte Scheiße ertragen müssen ohne dass es irgendjemanden juckt.
 

Aries

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Nein, es ist leider genau umgekehrt.

Indem eine Behörde sich diese Deutungshoheit anmaßt sowie einen ganz bestimmten Vorfall bzw. dessen Deutung dementiert, liefert sie den eigtl. rechten Hetzern das klassische Strohmannargument: es wird dann nämlich im wesentlichen nur noch diskutiert, dass diese eine Szene nicht authentisch sei; es wird jedoch kaum mehr diskutiert, was alles authentisch war: es gab keine Hetzjagd, das Video ist gefälscht, das sind keine Nazis, alles ist gut.
Nehmen wir einmal an, Herr Maaßen hätte mit seiner Deutung der Szene Recht, dann kann man ihm doch keinen Vorwurf dafür machen, das auch zu sagen. Dass die unbestrittenen Vorfälle dahinter in den Hintergrund rücken, wäre dann die Schuld derjenigen, die nur noch über Herrn Maaßen diskutieren, anstatt die Deutung einfach zu akzeptieren und weiter über die unstrittigen Vorkommnisse zu diskutieren.

Und auch im Falle, Herr Maaßen hätte mit seiner Deutung Unrecht, ist es eben unnötig und unklug, das so hoch zu hängen und zum Zentrum der Auseinandersetzung zu machen, der fast zum Auseinanderbrechen der Regierung geführt hätte.

Im Kampf gegen rechts scheint auch das Motto zu gelten: Nie darf es irgendwo auch nur einen Schritt zurück geben! Anstatt den Finger in leicht angreifbare Wunden wie z. B. die vorgefallenen Naziparolen zu legen, wird versucht, jede, also auch schwierig zu verteidigende Behauptungen aufrechtzuerhalten, in diesem Fall dass es Hetzjagden gegeben habe. Und anstatt diese ungünstige Aufmerksamkeitsverschiebung als eigene strategische Dummheit zu erkennen, wird einfach Herrn Maaßen die ganze Schuld auch noch dafür in die Schuhe geschoben. Die Intelligenz von Politik und Medien lässt leider sehr zu Wünschen übrig.
 

Aries

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Aries, Du scheinst komplett fern der Realität zu leben.
Lass mal irgendwo ne Schlägerei mit Menschen dunklerer Hautfarbe stattfinden, Du hast am nächsten Tag direkt die Hetzer auf den Social Media Plattformen und die AfD macht ne Mahnwache. Selbst wenn das Deutsche waren, das wird dann einfach ignoriert "weil Deutsche ja gar nicht dunkelhäutig sein können".

Unterhalte Dich mal mit Menschen mit dunklerer Hautfarbe hier. Eine ist im Café in der Stadt neulich beim Eintreten, als sie sich überlegte welchen Kuchen sie nimmt, von der Verkäuferin angemacht worden "Wir haben hier nichts für Sie"...auf die Gegenfrage wieso hieß es nur "Für Leute wie Sie haben wir hier nichts! Schönen Tag noch!". Die Frau ist aus Indien stammende Deutsche.
Ebenso mit einer anderen, die im Alter von zwei Jahren hier adoptiert wurde. Es vergeht kein Tag an dem sie nicht wegen der Hautfarbe dumm angemacht oder beleidigt wird. Körperliche Angriffe inbegriffen.
Wo sind da die Mahnwachen der ganzen Rechten Hetzer, die ja angeblich soooo sehr gegen Gewalt sind?
Rassismus ist ein riesen Problem hier.

Rassismus ist, zu denken, es gäbe verschiedene Menschenrassen.

Sie beschreiben hier rassistische Benachteiligung von Menschen im Alltag als riesiges Problem, um danach nicht etwa alle rassistischen Benachteiliger als Rassisten sondern alle mit einer bestimmten wissenschaftlichen Auffassung zur Existenz von Menschenrassen zu Rassisten zu erklären. Was soll das? Gilt etwa nicht mehr, dass die Wissenschaft frei von politischem Druck und Zwängen sein sollte?

Alex74 schrieb:
Das ist mittlerweile längst widerlegt, genetisch sind sich alle Meschen so ähnlich dass man eher schon am diskutieren ist ob Schimpansen nicht eine Menschenrasse sind, und das scheint von Experten mit guten Argumenten vorgetragen zu werden.
Genetische Ähnlichkeiten entscheiden nicht über die biologische Systematik, sondern die Unterschiede. Mäuse stimmen in 99% ihrer Gene mit dem Menschen überein. Um zur selben Art zu gehören, müssten Mäuse oder Schimpansen aber mit Menschen Kinder zeugen können. Ich bezweifle diese Möglichkeit. Für eine Unterteilung in Rassen hat man sich hingegen darauf geeinigt, dass für ihre Gültigkeit 75% der Individuen anhand ihrer Merkmale richtig zuzuordnen sein müssen. Das ist bei Menschen nun mal locker gegeben.

Alex74 schrieb:
Daraus leitet sich bei rechten Hetzern ab, dass Menschen die hierher kommen oder andere Hautfarbe haben, natürlich niemals Deutsche werden können. Mit allen diskriminierenden Folgen die das hat.
Politische Einmischung in die Wissenschaft ist strikt abzulehnen. Da macht es keinen Unterschied, ob da Nazis kommen und Deutsche zur Herrenrasse und Juden zur Untermenschenrasse erklären, oder ob da Gutmenschen kommen und einfach alle Rassen aus politischen Motiven leugnen.
 

TomS

Registriertes Mitglied
Dass die unbestrittenen Vorfälle dahinter in den Hintergrund rücken, wäre dann die Schuld derjenigen, die nur noch über Herrn Maaßen diskutieren, anstatt die Deutung einfach zu akzeptieren und weiter über die unstrittigen Vorkommnisse zu diskutieren..

...

Und anstatt diese ungünstige Aufmerksamkeitsverschiebung als eigene strategische Dummheit zu erkennen, wird einfach Herrn Maaßen die ganze Schuld auch noch dafür in die Schuhe geschoben. Die Intelligenz von Politik und Medien lässt leider sehr zu Wünschen übrig.
Wenn ich mich als leitender Beamter in die Medien begebe, sollte ich deren Mechanismen und Spielregeln verstanden haben - oder die Schnauze halten und das die Profis machen lasse.

Wenn ich in unglaublicher Selbstüberschätzung meine, Politik machen zu können - was nicht mein Job ist - andererseits aber andere Dinge nicht auf die Reihe bringe - die definitiv mein Job wären - dann muss ich damit klarkommen, nach Maßstäben gemessen werde, die ich dummerweise selbst aufgestellt habe.

Im Fall M. muss dieser sich entweder diese Selbstüberschätzung oder eine hidden Agenda vorwerfen lassen. Beides wäre nicht tragbar.
 
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oldphys

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Hallo Alex,

...Rassismus ist, zu denken, es gäbe verschiedene Menschenrassen. Das ist mittlerweile längst widerlegt, genetisch sind sich alle Meschen so ähnlich dass man eher schon am diskutieren ist ob Schimpansen nicht eine Menschenrasse sind, und das scheint von Experten mit guten Argumenten vorgetragen zu werden...

..wenn Schimpansen nach Deiner, oder der Auffasung der von Dir nicht erwähnten Quelle evtl. eine Menschenrasse sind, wäre ich dafür, dass wir sie auch gleichwertig immigrieren lassen sollten, um die Buntheit dieser Gesellschaft auf ein höheres Niveau heben zu können.
Den Antrag auf Asyl können ja dann Vertreter der erstarkten Grünen-Fraktion übernehmen, da es evtl. an der alphabetischen Fähigkeit der Spezies "Schimpanse" mangeln könnte, was auch auf weitere Kandidaten mit Genübereinstimmungen nahe der 99% (oder knapp darunter) zutreffen könnte, falls deren Immigration dann auch beabsichtigt sein könnte!

Viel Spaß in der Zukunft und nur noch kopfschüttelnd,

oldphys
 
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