ralfkannenberg
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Hallo Aries,Wenn der "Fakt", dass Frau Ogilvie halbseidene Neonazis um sich schare, genauso gesichert ist, wie der "Fakt", dass es sich bei ihr um eine "weltfremde Flöterin" handelt, dann überzeugt mich das nicht so sehr, muss sich sagen.
jetzt zweifelst Du die Berichterstattung der Frankfurter Rundschau an. Möglich dass die sich geirrt haben, ich kann das nicht beurteilen, auch wenn das Gesamtbild der Reportage eigentlich nicht widersprüchlich aussieht.
An sich beschreibst Du das sehr gut so. Ich möchte das trotzdem kurz anschauen.Wie soll es eine gemäßigte Bürgerin denn anstellen, für den Rücktritt Merkels zu demonstrieren, ohne dabei Beifall von weniger gemäßigten zu bekommen? Es läuft doch darauf hinaus, dass sie sich von allem möglichen, was Linke für nicht gemäßigt halten, distanzieren muss. Und das tun ja tatsächlich auch all die "gemäßigten" "bürgerlichen" Unzufriedenen. Und heraus kommt eben, dass es dort im Vergleich zu radikaleren Kräften keine Mobilisierung gibt.
Wenn ich als Gemässigter ein Anliegen in eine friedliche Demonstration einbringen möchte, dann schaue ich als erstes, dass die Radikalen nicht die Mehrheit der Teilnehmenden bildet. Ich muss also Überzeugungsarbeit leisten, und zwar bei den Gemässigten. Tatsächlich ist das gar nicht so einfach, denn die Gemässigten möchten gute Argumente hören, während es den Radikalen genügt, wenn sie "gegen etwas" sein können und vielleicht zur "Bereicherung" des Anlasses noch eine Schlägerei stattfindet.
Und ja: wenn ich diese guten Argumente nicht habe, dann habe ich eben die gewünschte Teilnehmerschaft nicht. Dann verbleiben noch zwei Möglichkeiten: ich zieh' das Ding durch, egal wer mein Publikum ist, oder ich anerkenne, dass meine Ideen derzeit nicht mehrheitsfähig sind und blase das ganze ab.
Freundliche Grüsse, Ralf