Saturn beobachten (November)

btsky

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Hallo zusammen,

ich mache bald ein kleines Astronomiepraktikum und brauche ein bisschen Hilfe bei der Themensuche.
Im letzten Jahr haben die Praktikanten die Masse des Jupiters durch die Orbits seiner Monde bestimmt.

Unser Professor meinte, dass es mit dem Jupiter dieses Jahr problematisch wird. Er hat vorgeschlagen das gleiche mit dem Saturn und Titan zu machen, war sich aber selbst nicht sicher ob der Saturn gut sichtbar für solch eine Beobachtung ist.
Ich habe mal ein bisschen recherchiert und der Saturn scheint recht nah über dem Horizont zu sein, in den nächsten paar Wochen.
Kann mir jemand sagen, ob seine Position in den nächsten Wochen ausreichen könnte um so ein Experiment durchzuführen?

Zusätzlich: Hat vielleicht jemand eine Idee für ein Experiment mit ähnlichem Arbeitsaufwand? Könnte man vielleicht etwas mit dem Mars machen? Der scheint ja momentan recht gut sichtbar zu sein.

Zu der Ausstattung, die uns zur Verfügung steht, kann ich euch leider nicht viel sagen, außer Folgendes:
- 8 inch Newton Telescope,
- Refractor plus Hα filter
- Goto mount
- Cameras

Der Filter ist ja wahrscheinlich für Sonnenbeobachtung. Darauf hätte ich aber nicht so viel Lust.

Ich hoffe mir kann jemand helfen, oder zumindest einen Anstoß geben. :)

Liebe Grüße
btsky
 

ralfkannenberg

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Im letzten Jahr haben die Praktikanten die Masse des Jupiters durch die Orbits seiner Monde bestimmt.
Hallo btsky,

das wäre auch dieses Jahr sehr schön möglich gewesen.



Er hat vorgeschlagen das gleiche mit dem Saturn und Titan zu machen, war sich aber selbst nicht sicher ob der Saturn gut sichtbar für solch eine Beobachtung ist.
Auch das wäre dieses Jahr sehr schön möglich gewesen.

Ich würde Deinen Lehrer auf der persönlichen Ebene angreifen, wenn ich nachfragen würde, warum er den erst jetzt im Jahr auf diese Idee kommt und ob er schon jemals in seinem Leben den Sternhimmel angeschaut hat.

Den Saturn kann man noch sehen, aber ich persönlich halte es für eine Zumutung, nach einem prächtigen Jahr im November den Saturn im Horizontdunst beobachten zu müssen.


Mit dem Mars kannst Du vergessen, dessen Monde sind viel zu klein.


Wie wäre es denn alternativ mit einer Massebestimmung von Algol A - der steht jetzt ja immer günstiger. Allerdings musst Du dann wissen, wie weit die beiden voneinander entfernt sind (ca. 0.062 AU) und vereinfacht annehmen, dass Algol A eine sehr viel grössere Masse als der Bedeckungspartner hat, was allerdings unzutreffend ist und entsprechend das Ergebnis verfälscht, was Du aber vielleicht im Rahmen Deiner Arbeit abschätzen kannst - das andere Extrem wäre, dass beide Komponenten gleich schwer sind, d.h. die Lösung wird zwischen den beiden Extremen zu finden sein.


Freundliche Grüsse, Ralf
 
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btsky

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Hallo Ralf,

erst einmal danke für die Idee. Die Massebestimmung mit einem Doppelsternsystem klingt auf jeden Fall auch interessant. Über was für einen Zeitraum wären denn die Messungen? Muss man hierbei nicht einen kompletten Umlauf des Systems abwarten?
Also meinst du das Experiment mit dem Saturn wird dieses Jahr nichts mehr?

Mit dem Mars kannst Du vergessen, dessen Monde sind viel zu klein.

Mit dem Mars meinte ich auch nicht die Massenbestimmung durch die Monde, sondern vielleicht irgend ein anderes Experiment mit ähnlichem Aufwand. Ja du hast Recht. Die Monde wären vielleicht ein bisschen zu klein.

Unser Professor kann leider nichts für die Zeiten. Das Praktikum ist halt leider immer auf das Wintersemester gelegt, was ja an sich keine schlechte Idee ist.

Ansonsten trotzdem nochmal danke für deine Hilfe. :)

Viele Grüße
btsky
 

ralfkannenberg

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Die Massebestimmung mit einem Doppelsternsystem klingt auf jeden Fall auch interessant. Über was für einen Zeitraum wären denn die Messungen? Muss man hierbei nicht einen kompletten Umlauf des Systems abwarten?
Hallo btsky,

bitte verstehe mich nicht falsch, aber wie gross ist Dein Interesse an der Astronomie ? Mir kommt es momentan eher so vor, dass das Pratikum für Dich eine sehr lästige Pflicht. Die Umlaufzeit von Algol kann man übrigens ergooglen, ich hatte mir erlaubt, das einfachste Beispiel auszusuchen, wobei ich einräumen muss, die Beobachtung selber noch nie durchgeführt zu haben, aber sie steht auf meiner "ToDo-Liste". Die Beobachtung geht übrigens von blossen Auge, man muss aber ein Protokoll führen und ich empfehle, mehrere solcher Bedeckungen zu beobachten und die Beobachtung dann mit einer Fehlerabschätzung, ggf. sogar einer rigorosen Fehlerrechnung anzureichern.

Ob diese Aufgabe für Euer Praktikum geeignet ist weiss ich aber nicht, das hängt auch ein bisschen davon ab, ob Euer Professor ein reiner Theoretiker ist, der nicht einmal den Grossen Wagen am Himmel findet, oder ein gewiefter Praktiker, der dann mit Tat und Rat und Begeisterung zur Seite steht. Man könnte diese Aufgabe auch mit einem zweiten Stern, das wäre Sheliak (beta Lyrae), anreichern - hier wird man aber mit Vorteil einen kleinen Feldstecher zu Hilfe nehmen. Er ist aber schwieriger, weil seine Umlaufperiode länger ist (~12 Tage).


Was sind denn sonst noch so typische Aufgaben im Praktikum ?


Freundliche Grüsse, Ralf
 
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