Diesem Artikel ist fast nichts hinzuzufügen:
Die Architekten unseres Weltbildes
Hallo Frank,
dem ist leider zuzufügen, dass er unzutreffende Inhalte enthält:
Noch bis in den 1980er Jahre gingen viele Astronomen davon aus, dass einzig um unsere Sonne Felskugeln driften, die Erde also ein absolutes Unikat sein muss.
Das ist falsch und in alten Astronomiebüchern, die ich in meiner Kindheit gelesen habe und die auch in Bibliothek der ETH Zürich in den 1980iger Jahren als aktuellste Literatur vorhanden waren, waren solche Exoplaneten aufgelistet. Aus der Erinnerung einer um Barnard's Pfeilstern sowie einer um 61 Cygni und da auch noch mindestens ein dritter um einen der roten Zwergsonnen in Sonnennähe, die damals als alle Sterne innerhalb 5 pc Abstand von der Sonne definiert war, d.h. all diejenigen, zu denen verlässliche Entfernungsangaben möglich waren - man war da noch in der Prä-HIPPARCOS-Ära. Weitere waren mit einem Fragezeichen versehen ebenfalls aufgelistet.
Im Verlaufe der Zeit sind dann aber Zweifel an den Messdaten aufgekommen und immer mehr Astronomen vertraten die Ansicht, dass sich die Messdaten innerhalb des statistischen Rauschens befanden und deswegen nicht von Signifikanz seien, was sich dann (leider) auch als zutreffend erwies.
Das heisst aber ganz gewiss nicht, dass "viele Astronomen" davon ausgingen, dass einzig um unsere Sonne Felskugeln driften - selbst wenn man Theologen ebenfalls als Astronomen bezeichnet (die Bezeichnung "Astronom" ist ja nicht geschützt) und diese ja an den Allgemeinheitsanspruch Gottes glauben, so hatte sich zumindest in der modernen katholischen Kirche die Ansicht durchgesetzt, dass auch andere Sonnen Planeten enthalten und solche auch den Regelfall darstellen. Ok, es gibt christliche Gruppierungen im Umfeld der Urchristen, die mit naturwissenschaftlichen Methoden auch damals schon zu beweisen versuchten, dass das Universum weniger als 6000 Jahre alt sein müsse, aber eben: auch das war in den 1980iger Jahren keineswegs eine Mehrheit, die diese Auffassung vertrat.
Freundliche Grüsse, Ralf